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Die Zukunft des NS-Gedenkens - Geschichte als gesellschaftliche Selbstverständigung

Tedesco · Copertina rigida

Pubblicazione il 08.09.2025

Descrizione

Ulteriori informazioni

Anfang 2025 jährte sich der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland zum 92. Mal, die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Beide Jahrestage verweisen darauf, dass die NS-Zeit nach und nach nicht mehr zu den Themen einer Zeitgeschichtsschreibung im engeren Sinne gehören. Das Verschwinden der letzten Zeitzeugen*innen fällt dabei mit kontrovers geführten Diskussionen um die Zukunft des nationalen und globalen Holocaust-Gedenkens zusammen. Die derzeit häufig vorgebrachte Forderung, die "Erinnerungskultur" müsse "zeitgemäßer" ausgerichtet sein, erklärt dabei weniger als oftmals suggeriert wird, denn wie und warum sich die Prämissen und Perspektiven öffentlichen Gedenkens verändern, wird zu wenig diskutiert. Vielmehr tendiert die Gegenwartsfokussierung dieser Forderung dazu, historische Ereignisse aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herauszulösen und deren Erforschung nicht als Möglichkeit einer kritischen gesellschaftlichen Selbstverständigung zu begreifen, sondern als Gelegenheit, sie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedürfnissen anzupassen und gar unterzuordnen. Dieses Buch dokumentiert die III. Bielefelder Debatte zur Zeitgeschichte, die sich 2023 diesem Spannungsverhältnis widmete. Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich vor dem Hintergrund mit der Frage, wie sich das NS-Gedenken in Deutschland seit 1945 entwickelt hat, vor welchen Herausforderungen es heute steht und wie es in Zukunft gestaltet sein kann und sollte; ein Kommentar ordnet diese Überlegungen in die Zeit nach dem 7. Oktober ein. Ausgangspunkt ist die These, dass sich über Gegenwart und Zukunft des NS-Gedenkens ohne eine Rekonstruktion seiner historischen Genese nicht sinnvoll sprechen lässt. Was lässt sich aus dieser windungs- und konfliktreichen Auseinandersetzungsgeschichte über die Bedingungen sagen, unter denen ein kritisches Bewusstsein für die NS-Geschichte wachsen konnte - oder auch erschwert wurde? Schließlich problematisieren die Text die Herausforderungen, vor denen heute jeglicher Versuch steht, die Geschichte des Nationalsozialismus zu vergegenwärtigen, und zeigen Perspektiven auf, wie damit auch zukünftig verantwortungsvoll umgegangen werden kann.

Info autore

Prof. Dr. Christina Morina ist Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld.

Riassunto

Anfang 2025 jährte sich der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland zum 92. Mal, die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Beide Jahrestage verweisen darauf, dass die NS-Zeit nach und nach nicht mehr zu den Themen einer Zeitgeschichtsschreibung im engeren Sinne gehören. Das Verschwinden der letzten Zeitzeugen*innen fällt dabei mit kontrovers geführten Diskussionen um die Zukunft des nationalen und globalen Holocaust-Gedenkens zusammen. Die derzeit häufig vorgebrachte Forderung, die „Erinnerungskultur“ müsse „zeitgemäßer“ ausgerichtet sein, erklärt dabei weniger als oftmals suggeriert wird, denn wie und warum sich die Prämissen und Perspektiven öffentlichen Gedenkens verändern, wird zu wenig diskutiert. Vielmehr tendiert die Gegenwartsfokussierung dieser Forderung dazu, historische Ereignisse aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herauszulösen und deren Erforschung nicht als Möglichkeit einer kritischen gesellschaftlichen Selbstverständigung zu begreifen, sondern als Gelegenheit, sie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedürfnissen anzupassen und gar unterzuordnen.
Dieses Buch dokumentiert die III. Bielefelder Debatte zur Zeitgeschichte, die sich 2023 diesem Spannungsverhältnis widmete. Die hier versammelten Beiträge beschäftigen sich vor dem Hintergrund mit der Frage, wie sich das NS-Gedenken in Deutschland seit 1945 entwickelt hat, vor welchen Herausforderungen es heute steht und wie es in Zukunft gestaltet sein kann und sollte; ein Kommentar ordnet diese Überlegungen in die Zeit nach dem 7. Oktober ein. Ausgangspunkt ist die These, dass sich über Gegenwart und Zukunft des NS-Gedenkens ohne eine Rekonstruktion seiner historischen Genese nicht sinnvoll sprechen lässt. Was lässt sich aus dieser windungs- und konfliktreichen Auseinandersetzungsgeschichte über die Bedingungen sagen, unter denen ein kritisches Bewusstsein für die NS-Geschichte wachsen konnte – oder auch erschwert wurde? Schließlich problematisieren die Text die Herausforderungen, vor denen heute jeglicher Versuch steht, die Geschichte des Nationalsozialismus zu vergegenwärtigen, und zeigen Perspektiven auf, wie damit auch zukünftig verantwortungsvoll umgegangen werden kann.

Prefazione

Dieses Buch widmet sich vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen der Geschichte und Gegenwart des NS-Gedenkens in Deutschland und den damit verbundenen Herausforderungen für die Zukunft.

Dettagli sul prodotto

Con la collaborazione di Christina Morina (Editore)
Editore Vandenhoeck & Ruprecht
 
Lingue Tedesco
Formato Copertina rigida
Pubblicazione 08.09.2025
 
EAN 9783525303481
ISBN 978-3-525-30348-1
Serie Vergangene Gegenwart
Vergangene Gegenwart / Debatten zur Zeitgeschichte
Categorie Scienze umane, arte, musica > Storia > Storia contemporanea (dal 1945 al 1989)

Nationalsozialismus, Deutschland, Erinnerungskultur, Holocaust, Geschichtspolitik, NS-Aufarbeitung, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1950 bis ca. 1999)

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