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Das Buch greift die Saunders sche Idee der Arrival Cities (Saunders 2012) auf, die Stadtgesellschaften und Städte wie Freiburg heute intensiv prägt. Sie basiert darauf, Menschen in Städten Möglichkeiten zum Ankommen zu bieten. Die Idee geht dabei weit über konzeptionelle Überlegungen an der Oberfläche der Städte i.S. eines Stadtmarketings oder eines inklusiven Anstrichs der Stadt als diversitätsgeprägte Ankunftsstadt hinaus. Vielmehr geht es darum, Städte zu Lebensorten und -räumen für alle Bürger*innen zu machen angefangen bei der Planung, über die Gestaltung bis hin zum urbanen Zusammenleben in allen Lebensbereichen. Dies betrifft die Schaffung von zugänglichem und bedarfsgerechtem Wohnraum, gleichberechtigtem Zugang zu gesundheitlicher Versorgung sowie zu inklusiver Bildung und Arbeit.
Das Buch bietet vor diesem Hintergrund fundierte Einblicke in die Teilhabesituationen, -ansprüche und -perspektiven von Romnja und Sintize mit Fokus auf ihre Bildungsteilhabe. Untersucht werden Bildungserfahrungen und Perspektiven von Frauen aus der Minderheit der Sinti und Roma in Freiburg im Breisgau, Deutschland. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Situation von Frauen, die während ihrer (frühen) Kindheit oder als Jugendliche mit ihrer Familie nach Freiburg geflüchtet sind.
Auf Basis von qualitativen Interviewdaten werden in der Studie Bildungshindernisse, Unterstützungssysteme und Möglichkeiten zur Verbesserung der Teilhabe erforscht. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt die Analyse von strukturellen Barrieren, vielgestaltigen Diskriminierungserfahrungen sowie Unterstützungssystemen und Ressourcen, auf welche die Frauen in ihren Bildungsverläufen zurückgreifen. Daraus werden Handlungsbedarfe für eine teilhabe-orientierte und inklusive Stadtplanung und Organisationsentwicklung ermittelt.
Zielgruppen:
- Studierende und Lehrende (u.a. Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Pädagogik und Erziehungswissenschaft, Soziologie)
- Pädagogische Fachkräfte (u.a. der Schulsozialarbeit, Soziale Arbeit, Beratung, Schule und Bildung)
- Verwaltungsmitarbeiter*innen der Kommunen, Kreise und der Bildung
- Politische und zivilgesellschaftliche Akteur*innen
Sommario
1 Lebenssituationen von Romnja und Sintizz in der diversitätsgeprägten Stadtgesellschaft.- 2 Teilhabe in der Bildung.- 3 Gesellschaftspolitische Kontexte.- 4 Studiendurchführung Auswahl der Interviewpartner*innen und methodisches Vorgehen.- 5 Analyseergebnisse I: Erfahrungen, Bedarfe und Perspektiven der Frauen zwischen unsicherem Aufenthalt, Sorgearbeit und dem Bedürfnis nach beruflichem Fortkommen.- 6 Analyseergebnisse II: Ausgewählte Bildungssituationen und -verläufe.- 7 Fazit und Ausblick.- 8 Handlungsempfehlungen Umfassende Teilhabe von Romani-Frauen durch diversitätssensible und zugängliche Bildungseinrichtungen und berufliche Perspektiven sichern.
Info autore
Prof. Dr. Karin Cudak, ist Professorin für Inklusion, Teilhabe und Soziale Arbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK), Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildesheim. Studium in Köln an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln (1. Staatsexamen) und mehrjährige Tätigkeit als Lehrerin in Hamburg und Kiel (2. Staatsexamen). Wissenschaftliche Mitarbeit und Akademische Rätin an den Universitäten Siegen, Hamburg und Flensburg sowie Lehrbeauftragte an versch. Universitäten und Hochschulen. Neue Schriften: Cudak, K. (2025). Quartier als Referenzrahmen einer inklusiven Stadt. In: Monika Wolting / Stephan Wolting (Hrsg.): Neue Urbanität – Konzepte zur Stadt der Zukunft. (zus. mit Wolf-D. Bukow u. Nina Berding; Vandenhoeck § Ruprecht), S. 305-331; Cudak, K. & Hermstein, B. (2025): Inklusion – ein zentraler Modus für die kinderrechtsbasierte Ganztagsschule. In: Ulrich Deinet und Christina Muscutt (Hrsg.): Die Sicht der Kinder auf Schule und Sozialraum - Projekte, Methoden und Konzepte für die Gestaltung einer koope-rativen Ganztagsbildung. Beltz Juventa, S. 137-151. Cudak, Karin; Rostas, Iulius (2024): Educational Situation(s) of Sinti and Roma in the German Education System. In: Daniel Strauß (Hg.): RomnoKher Study 2021. Unequal Participation. On the Situation of the Sinti and Roma in Germany. 1st ed. 2024. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 1-64.
Magdalena Jäger, M.A. Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, B.A. Erziehung und Bildung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg,. Wissenschaftliche Mitarbeit im Projekt ‚Bildungszugänge und Partizipationsmöglichkeiten junger Geflüchteter in Räumen und Zeiten des Wartens in ländlichen Grenzregionen in Deutschland und Dänemark (Bildung und Flucht)‘ an der Europa-Universität Flensburg. Seit 2021 Mitarbeiterin beim Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg.
Dr. Iulius Rostas is a Visiting Professor at the Eötvös Loránd University (ELTE) in Budapest and the National University of Political Studies and Administration (Romania) and has taught courses on racism at the University of Stuttgart and Dortmund University of Applied Sciences (2021-2024). Between 2016 and 2019 he served as Chair of Romani Studies and Assistant Professor at Central European University. Previously, he was an Affiliated Fellow with the Institute for Advanced Studies at CEU and Visiting Lecturer at Corvinus University of Budapest. Dr Rostas is the editor of “Ten Years After: A History of Roma School Desegregation in Central and Eastern Europe” (CEU Press, 2012) and in 2011 he published “Social Inclusion or Exclusion: the Rights of Persons Living with HIV in Moldova” (Cartier Publishing, 2011). He is the founding Editor-in-Chief of the Critical Romani Studies journal (crs.ceu.edu). His latest book “A Task for Sisyphus: Why Policies towards Roma in Europe Are Failing” was published by CEU Press in 2019. His research interests are: Racism, Roma school segregation, and Critical Romani Studies.