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Warum Gleichstellung? Warum Gleichberechtigung? Sollte das nicht heute selbstverständlich sein? Schließlich sind doch beide Geschlechter, Männer und Frauen, mit Hilfe des 3. Artikels (GG) rechtlich gleichgestellt und stehen ihrer Lebenswelt rechtlich identisch gegenüber. Sie haben objektiv betrachtet alle Möglichkeiten, ihre Vorstellungen von Bildung, Beruf und Lebensweise umzusetzen und so ihren eigenen Lebensentwurf aktiv zu leben. Jedoch: Recht haben heißt in keinem Fall selbstverständlich Recht bekommen . Erst recht heißt es nicht, dass Gleichstellung aktiv gelebt werden kann.
Geschlecht als Handicap ist die Dokumention eines in Flensburg in dieser Art bisher einmaligen Kooperationsprojektes, das sich im Jahr 2011 mit diesem Gedanken aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinander gesetzt hat: Historisch, bewegungswissenschaftlich, berufich/wirtschaftlich, künstlerisch und gleichstellungs- und familienpolitisch. Dieses (Lese-)buch lädt Männer und Frauen ein, sich zu informieren und zu staunen, wann und wie sie in teils unterschiedlicher, teils gleicher Weise nur deshalb benachteiligt werden, weil sie Männer oder Frauen sind. Es lädt zum diskutieren, weiterdenken und vielleicht auch zum aktiven verändern ein, damit Geschlecht irgendwann kein Handicap mehr sein muss.
