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Eine große Entdeckung aus dem Nachlass: Mela Hartwigs 1943/44 verfasster Roman "Der verlorene Traum". Barbara arbeitet gemeinsam mit ihrem Ehemann in einem Laboratorium der Bakteriologischen Abteilung. Das Eheglück wird jedoch jäh auf die Probe gestellt, als Barbara bei einem Theaterbesuch einen Mann erblickt und ihm schlagartig verfällt. Sie setzt alles daran, den jungen Mann kennenzulernen, ihm näherzukommen, ihn für sich einzunehmen. Vor lauter Gefühlsverwirrung verliert sie jedoch den Boden unter den Füßen und setzt ihre ganze Existenz aufs Spiel - nur für wen und wofür?Mela Hartwigs Roman beschreibt den Versuch einer Frau, aus den Schlingen traditioneller Rollen- und Frauenbilder auszubrechen. Das Drama Barbaras spielt sich ganz in ihrem Kopf ab und wird mit extremer Übersteigerung und überspannt aufwühlender Sprache inszeniert. Ebenso Teil der großen Inszenierung dieser zerrissenen Seele - und das kann nicht anders als ein tollkühner Schachzug der Autorin bezeichnet werden - ist es, nicht das Register des Kitschs zu scheuen, um Barbaras Gedankenspiralen weitere Schleifen hinzuzufügen.
Info autore
Geboren 1893 in Wien, war Mela Hartwig zunächst Schauspielerin. Sie heiratete den jüdischen Rechtsanwalt Robert Spira und verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach Graz. Infolge der Veröffentlichung ihrer ersten Erzählungen (auf Fürsprache von Alfred Döblin) sowie des Novellenbands "Ekstasen" (1928) und des Romans "Das Weib ist ein Nichts" (1929) hatte sie Schwierigkeiten, als Jüdin von einem Verlag angenommen zu werden. Sie begann zu malen. 1938 emigrierte das Ehepaar - nach der Enteignung durch die Nazis und der Vernichtung von Mela Hartwigs Bildern - nach England, wo sie sich mit Virginia Woolf befreundete und in den Jahren 1946 bis 1948 die Romane "Der verlorene Traum" und "Inferno" schrieb, die zu Lebzeiten nie veröffentlicht wurden. 1967 starb sie in London.
'Eine große Autorin der Moderne: Mela Hartwig war eine Pionierin im Beschreiben weiblicher Gefühlswelten.' (Gisela von Wysocki, Die Zeit)
Riassunto
»Zeitlos und gefühlsstark präsentiert sich diese Roman-Perle.« (OE24)
»In diesem Liebesdrama, das Ehe- und Künstlerroman gleichermaßen ist, mischt sich der Emanzipationsversuch einer modernen Frau, die auf der Eigenständigkeit ihres Lebensentwurfs beharrt, mit dem Sentimentalen. Der Kampf um Selbstbestimmung wird nicht mit rationalen Argumenten aus der Wirklichkeit, sondern mit träumerischer Hingabe an Möglichkeiten geführt.« (Wolfgang Huber-Lang, APA)
Testo aggiuntivo
Mela Hartwig war »eine Figur, die aufs Ganze geht, gleichzeitig gnadenlos und sehr leidenschaftlich. In "Der verlorene Traum" bündelt sich alles, was Mela Hartwigs Schreiben ausmacht.« (Julya Rabinowich, SRF)