Descrizione
Dettagli sul prodotto
Autori | Siân Hughes |
Con la collaborazione di | Tanja Handels (Traduzione) |
Editore | DuMont Buchverlag |
Titolo originale | Pearl |
Lingue | Tedesco |
Formato | Copertina rigida |
Pubblicazione | 13.05.2025 |
EAN | 9783755800088 |
ISBN | 978-3-7558-0008-8 |
Pagine | 272 |
Dimensioni | 146 mm x 26 mm x 201 mm |
Peso | 376 g |
Illustrazioni | Gebunden in Strukturpapier mit Hochprägung, Glanzlack, farbigem Vorsatzpapier und Lesebändchen, |
Categorie |
Narrativa
> Romanzi
Heilung, Erinnerung, Mutter-Tochter-Beziehung, Trost, Dorf, England, Familienleben, Coming-of-Age, Mutterschaft, poetisch, Mutterrolle, atmosphärisch, Booker Preis |
Recensioni dei clienti
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Melancholische und sensibel erzählte Geschichte
Die englische Autorin Siân Hughes hat ihren Debütroman "Perlen" veröffentlicht. Das Buch, das über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entstanden ist, war in England ein großer Erfolg und schaffte es 2023 auf die Longlist für den Booker Prize und auf die Shortlist für den Author’s Club Best First Novel.
Marianne, die Ich-Erzählerin, ist acht Jahre alt, als ihre Mutter Margaret kurz nach der Geburt des kleinen Joe verschwindet, ohne jemandem zu sagen, wohin sie geht und wann sie wiederkommt. Die Kinder wachsen bei ihrem Vater Edward, einem Geschichtsdozenten, in einem alten Haus am Rand eines kleinen Dorfes und später in einem gemieteten Stadthaus auf. Marianne bleiben Erinnerungen an ihre Mutter und die Liebe, die sie miteinander verband, an die Märchen und Lieder von damals, die gemeinsamen Spiele - und an "Pearl", das Lieblingsgedicht der Mutter. Je älter sie wird, desto mehr sucht sie nach den Gründen, die Margaret dazu veranlassten, ihre Familie zu verlassen. Als sie 30 Jahre nach Margarets Weggang selbst Mutter einer kleinen Tochter wird, stürzt ihr unbewältigtes Trauma sie in eine tiefe Depression.
Die Geschichte, in der Marianne sich rückblickend an den Schmerz über den Weggang der Mutter erinnert und in der es um die zentralen Themen Verlust, Mutterschaft, Trauer und Trauerbewältigung geht, ist in wunderschöner und ruhiger Sprache geschrieben, sie hat mich gefesselt und zutiefst berührt. Die Autorin zeichnet ihre Protagonisten, ganz besonders Marianne, sehr bildhaft und authentisch. Wir erfahren, wie die Abwesenheit der Mutter das Leben ihrer zurückgebliebenen Tochter prägte, erleben neben ihrer Kindheit auch die schwierigen Jahre ihrer Jugend und blicken dabei tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
Ich hatte nicht nur tiefes Mitgefühl für das kleine Mädchen, das den Alltag mit dem Vater und Joe allein bewältigen muss und die Mutter so schmerzlich vermisst, sondern auch für die wütende und aufbegehrende Heranwachsende, die sich selbst Verletzungen zufügt.
Die sensibel erzählte Geschichte hat mir sehr gut gefallen - Leseempfehlung!
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Melancholische Gedanken
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Wie Verlust prägt
Dieser Roman, der auf der Longlist des Booker Prize 2023 stand, liest sich wunderbar leicht, trotz Mariannes tiefer Trauer über den frühen Verlust ihrer Mutter. Niemand weiß, warum und wohin Margaret gegangen ist, eine ungesicherte Fußspur endet am Hochwasser führenden Fluss, doch ihr Verschwinden bleibt ungeklärt.
All die offenen Fragen, die Traurigkeit und Sehnsucht, das tiefe Bedürfnis nach Verstehen des Unverständlichen, schwingen von Beginn an in Mariannes Erinnerungen mit. Der Roman erzeugt dabei eine Atmosphäre voller Zauber, wenn die Erzählerin in lebendigen Szenen ihre Kindheitserlebnisse schildert. Das alte Haus mit dem herrlich verwilderten Garten setzt der Fantasie keine Grenzen, zudem existieren so geheimnisvolle Orte wie die grüne Kapelle am Fluss. Die Umgebung, in der Marianne aufwächst, ist eine naturverbundene Welt, in der die Abzählreime, Lieder und sagenhaften Geschichten, die ihre Mutter vorliest, zum vertrauten Alltag gehören. Die Existenz von Elfen, Engeln oder Geistern scheint in dieser Welt jederzeit möglich. Man taucht beim Lesen in die sinnlichen Beschreibungen ein, hat die Küchendüfte in der Nase, hört das morsche Holz knacken oder Margarets Lachen beim Spielen mit der Tochter.
Ebenso nah fühlt man sich später der heranwachsenden Marianne bei ihren Schwierigkeiten und inneren Kämpfen, Zweifeln und Ängsten. Ihr Lebensweg ist kein leichter, ob Schule oder erste Liebe, die Konflikte mit ihrem alleinerziehenden, überlasteten Vater, der neben seinem Dozentenjob und der rebellischen Teenagertochter noch den allergiekranken kleinen Bruder zu versorgen hat, oder schließlich die Zeit, als Marianne selbst Mutter wird. Alle Probleme werden sehr realitätsnah geschildert. Wie der Roman hier stets die Balance schafft, seinen feinen Zauber zu erhalten, fand ich großartig.
Insgesamt gibt es im Verlauf der Handlung viel Nachdenkenswertes und Mitfühlenswertes zu entdecken. Vor allem die beispielhaften Erklärungen in Kap. 17 zu dem Leitungsschutz bzw. dem Stromkreis im Kopf und dem Notausgangsschild verdeutlichen noch einmal, wie tief und dauerhaft Verlust prägt. Es lohnt sich, Mariannes Gedankengängen bis zum tröstlichen Ende ihrer Geschichte zu folgen, weil sie auf dem Weg dorthin so viel Wichtiges zu sagen hat. Und die Art und Weise, wie sie das tut, fand ich unvergleichlich und absolut lesenswert! -
Verlust und Erinnerungen
Mariannes gesamtes Leben ist geprägt davon, dass ihre Mutter plötzlich verschwand als sie 8 Jahre alt war. Die ungeklärte Situation belastet die ganze Familie, der Bruder Joe ist noch ein Baby, der Vater plötzlich überfordert mit der Erziehung zweier Kinder. Es sind die Erinnerungen an die Mutter, die Marianne ständig begleiten durch ihr eigenes Leben als Kind, Jugendliche und schließlich selber als Mutter einer Tochter.
Dieses Buch handelt von der Liebe zwischen Müttern und Kindern und der Kraft der Erinnerungen. In oft alltäglichen Situationen erinnert Marianne sich an die Lieder, die sie gemeinsam gesungen haben, an die Spiele, die sie gespielt haben und die Bücher, die sie gelesen haben. Die Frage nach dem Grund für das Verschwinden der Mutter bleibt immer belastend. Die Trauer lauert oft im Verborgenen und drängt immer wieder an die Oberfläche, ausgelöst durch Gerüche, Worte oder Bilder.
Siân Hughes beschreibt eindrücklich und intensiv, wie die einzelnen Familienmitglieder es schaffen, dieses Trauma zu bewältigen. Marianne schildert als Protagonistin und Ich-Erzählerin ihre Gefühlswelt, vor allem die Sicht des Vaters hätte mich hier zusätzlich noch sehr interessiert.
Unterlegt ist dieser Roman mit Gedichten und Liedzeilen, die jeweils am Anfang jedes Kapitels stehen. Es gibt dafür keine Quellenangaben und sie sind nicht aus dem Englischen übersetzt worden. Ich fürchte, dass ich nicht immer den Zusammenhang zwischen diesen Zeilen und dem folgenden Kapitel verstanden habe, sie haben mir aber trotzdem sehr gut gefallen und sind leicht zu übersetzen.
Ein leises Buch, dass mich sehr berührt hat. Dass es eine Wendung fast am Ende der Geschichte gibt, die alle Geschehnisse in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen, ist eine Überraschung und eine große Bereicherung.
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