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In unserer modernen, oft orientierungslosen Zeit müssen sich Menschen immer häufiger für ihren Glauben rechtfertigen. Michael Schophaus setzt sich mit diesem zwiespältigen Thema auseinander. Natürlich ist da der Glaube an Gott, aber es geht auch um den Glauben an das Leben, an sich selbst und an zentrale Werte, die zunehmend in Frage gestellt werden.Schophaus, seit fast 40 Jahren Journalist, beschreibt seine Erfahrungen in einer glaubensskeptischen Umgebung. Eine Welt, die nicht versteht, dass Glaube Halt, Trost und Hoffnung birgt wie auch die Leidenschaft, für eine Meinung oder Sache zu brennen. In seinem Buch erzählt er von seiner katholischen Kindheit im Ruhrgebiet und seiner engen Bindung zur Kirche. Wie sie ihm half, familiäre Defizite auszugleichen - und wie er sich später von ihr entfremdete aufgrund von Missbrauchsskandalen und Heuchelei. Dinge, die auch andere heute aus der Kirche treiben. Dennoch blieb sein Glaube unerschüttert, was ihm in dunkelsten Momenten, wie dem Krebstod seines Sohnes Jakob, trotz aller Zweifel immer wieder Kraft gab. Sein Buch ist eine tief persönliche, nachdenkliche und manchmal auch heitere Auseinandersetzung, die zeigt: Glaube ist mehr als Religion - er ist eine essenzielle Kraftquelle für das Leben und die Liebe.
Info autore
Michael Schophaus hat Sportwissenschaft in Köln studiert und war nach dem Besuch der Henri-Nannen-Schule Redakteur beim Stern in Hamburg. Später arbeitete er als freiberuflicher Journalist für die taz und Zeitschriften wie Merian, Geo, Max, Amica, ZeitMagazin, Park Avenue und Stern. 2001 veröffentlichte er das Buch „Im Himmel warten Bäume auf dich“, in dem er den Krebstod seines Sohnes Jakob beschreibt. Es wurde zum Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit „Zu jung, um alt zu sein“ schrieb er weltweit das erste Buch, das sich mit Progerie, der vorzeitigen Vergreisung von Kindern, beschäftigt.
Testo aggiuntivo
Gott kann manchmal ganz schön blöd sein
Ganz schön provokant, dieser Buchtitel. Und mutig. Dachte ich erst, als ich das Buch in die Hand nahm. Vielleicht ein Versuch, das Buch Hiob in unsere Zeit zu übersetzen.
Aber nein. Dies ist kein Klagebuch. Der Autor Michael Schophaus klagt nicht. Er erzählt. Er erzählt sein Leben, von Kindheit an. Wie er mit seiner Oma kuschelt, wie er beim Studium in einer Schwulensauna jobbt, wie er Reporter wurde, wie er um seinen vierjährigen Sohn Jakob trauert, wie er trotz allem immer wieder am Faden des Glaubens zu seinem Gott zurückzappelte.
Seine Sprache ist dabei so lebhaft, so bildhaft, dass sie bei aller biografischen Aufarbeitung tiefe Einblicke in eine verwundete, fragende, nie verzagende Seele erlaubt. So ist es ein ehrliches, im besten Sinne lesens-wertes Buch geworden. Mutig auch vom Verlag, denn es ist nicht nur ein Glaubenszeugnis, sondern auch ein Zeitzeugnis, ein Stück Gegenwartsliteratur.
Alfons Kifmann, Journalist und Autor von Büchern mit Notker Wolf