Descrizione
Dettagli sul prodotto
Recensioni dei clienti
-
Ein Traum, der sich verliert
In "Dream Count" verwebt Chimamanda Ngozi Adichie die Lebenswege von vier Frauen, die auf der Suche nach Selbstbestimmung, Liebe und Sichtbarkeit sind.
Die nigerianische Autorin wurde 1977 geboren, lebt heute in Lagos und den USA und gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der Weltliteratur. Sie studierte unter anderem in Yale und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Orange Prize. Ihr Roman "Americanah" wurde weltweit gefeiert – "Dream Count"ist ihr erster Roman seit zehn Jahren.
Worum geht’s genau?
Chiamaka, Reiseschriftstellerin, denkt über verpasste Chancen nach. Zikora, Anwältin, ringt mit Mutterschaft und der Beziehung zur eigenen Mutter. Omelogor kündigt ihren Job in Nigeria, um in den USA zu studieren – zwischen Idealismus und Ernüchterung. Kadiatou, Haushälterin und Hotelangestellte, wird Opfer eines Übergriffs – und mit einem System konfrontiert, das sie im Stich lässt.
Der Roman erzählt aus vier Perspektiven von existenziellen Erfahrungen, Verlusten, Schwesternschaft und gesellschaftlichen Zwängen.
Meine Meinung
Dream Count war mein erstes Buch von Adichie – und nach dem Klappentext war ich voller Erwartungen. Die Idee hinter dem Titel, eine Bilanz verpasster Träume zu ziehen, fand ich originell. Der Schreibstil ist klar, bildhaft und oft sehr treffend. Besonders berührt haben mich Zitate wie:
„Wohin verschwindet die Liebe, wenn wir aufhören zu lieben?“ (S. 81) oder „Wie seltsam, dass wir beim Waten durch die Sümpfe des Lebens davon ausgehen, dass nur wir selbst mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.“ (S. 474).
Trotzdem hat mich das Buch zunehmend verloren – nicht sprachlich, sondern thematisch. Es behandelt über 40 Themen, darunter:
Feminismus, MeToo, Queerness, Schönheitsideale, Mutterrollen, Abtreibung, Geburt, emotionale Abhängigkeit, Selbstwert, psychische Gesundheit, Religion, Rassismus, Kolonialismus, soziale Ungleichheit, Migration, Adoption, Identität, Freundschaft, Einsamkeit, Tourismus, Korruption, Eurozentrismus, Wokeness u.v.m.
Leider bleibt fast alles oberflächlich – viele Aspekte werden nur kurz angerissen, aber nicht vertieft.
Der Roman ist in fünf Teile gegliedert – je eine Figur, Chiamaka beginnt und endet. Am meisten berührt hat mich Kadiatous Geschichte. Ihr Schicksal nach sexualisierter Gewalt und der fehlenden Gerechtigkeit war erschütternd – und literarisch am stärksten umgesetzt. Dennoch: Ich kam oft nicht gut voran, der Roman zog sich. Stellenweise war ich bewegt, manchmal aber auch frustriert oder gelangweilt. Meine Erwartungen, inspiriert von Büchern wie Blue Sisters, wurden nicht erfüllt.
Fazit
Ambitioniert und relevant – aber überladen. Dream Count hat starke Momente, verliert aber durch thematische Beliebigkeit an Tiefe.
2,5 von 5 Sternen.
Scrivi una recensione
Top o flop? Scrivi la tua recensione.