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Welche Bildungsprozesse in Kindheit und Jugend bereiten einespätere Berufslaufbahn in den Wissenschaften vor? Warum ergreifenMenschen den Forscherberuf? Und wie weit lassen sich ihrepersönlichen Forschungsthemen lebensgeschichtlich zurückverfolgen?Anhand exemplarischer Fallstudien zu Lebensläufen von Forscherinnenund Forschern aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftenrekonstruiert der Band die Anfänge wissenschaftlicherBildungsbiographien, wie sie sich aus autobiographischen Texten undInterviews erschließen lassen. Erste erinnerbare Begegnungen miteinem späteren Thema der Forschung, Szenen aus Schule und PeerGroup, Selbstaktivitäten des Sammelns, Grabens, Erkundens,Diskutierens. Die Studien machen sichtbar, dass sich einebiographische Disposition zum Beruf der Wissenschaft oft schon frühherausbildet, wenn auch viele Umwege gegangen werden müssen. DieseDisposition scheint immer getragen von einer individuellenFaszination für Gegenstände und Phänomene, Rätsel und Methodenihrer Erschließung, deren Entstehung selbst biographisch rätselhaftist. Auch wenn ein professionalisierter Habitus sich erst zwischenStudium und Postdoc-Phase bildet, bereitet er sich in deninformellen Bildungsprozessen und außer-institutionellenAktivitäten vor und hat hier eine persönliche Verwurzelung, diesich auch im späteren akademischen Betrieb immer wieder erneuernmuss.
Sommario
Vorwort.- Ursprungskonstellationen, Gründungsnarrative und Urszenen von Wissenschaftsbiographien. Exemplarische Fälle aus der Biologie, Biochemie, Astrophysik und Geschichtswissenschaft.- "Irgendwann wäre mir ein Fossil über den Weg gelaufen" - Eine Rekonstruktion früher Bildungsprozesse einer Paläontologin.- Zu biographischen Ursprungskonstellationen in der Prähistorischen Archäologie. Mit einem Exkurs zu Heinrich Schliemann.- Subjektlosigkeit als gepflegte Subjektivierung? Biographische Hintergründe der systemtheoretischen Soziologie Niklas Luhmanns.- Biographische Ursprünge bei Islamwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern am Beispiel des jüdischen Islamwissenschaftlers Josef Horovitz.- Bildungsprozess und Praxissymbol: Eine wissenschaftssoziologisch-bildungstheoretische Analyse des Manuskriptes "Scaping into His Study" von Robert Boyle.- Von Ursprungskonstellationen zum wissenschaftlichen Habitus - Auf rauen Pfaden zu den Sternen - Grenz- und Testfälle.
Info autore
Andreas Franzmann, Privatdozent für Soziologie in Frankfurt, hat über Jahre zur Professionalisierung der Wissenschaft geforscht und umfangreiche Studien zum erfahrungswissenschaftlichen Habitus von Forscherinnen und Forschern vorgelegt. Heute beschäftigt ihn die Frage, wie sich in Ausbildung und Studium eine Haltung zum Beruf und seine wiederkehrenden Handlungsprobleme vorbereiten und fördern lässt.
Tristan Bauder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main.
Riassunto
Welche Bildungsprozesse in Kindheit und Jugend bereiten eine
spätere Berufslaufbahn in den Wissenschaften vor? Warum ergreifen
Menschen den Forscherberuf? Und wie weit lassen sich ihre
persönlichen Forschungsthemen lebensgeschichtlich zurückverfolgen?
Anhand exemplarischer Fallstudien zu Lebensläufen von Forscherinnen
und Forschern aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften
rekonstruiert der Band die Anfänge wissenschaftlicher
Bildungsbiographien, wie sie sich aus autobiographischen Texten und
Interviews erschließen lassen. Erste erinnerbare Begegnungen mit
einem späteren Thema der Forschung, Szenen aus Schule und Peer
Group, Selbstaktivitäten des Sammelns, Grabens, Erkundens,
Diskutierens. Die Studien machen sichtbar, dass sich eine
biographische Disposition zum Beruf der Wissenschaft oft schon früh
herausbildet, wenn auch viele Umwege gegangen werden müssen. Diese
Disposition scheint immer getragen von einer individuellen
Faszination für Gegenstände und Phänomene, Rätsel und Methoden
ihrer Erschließung, deren Entstehung selbst biographisch rätselhaft
ist. Auch wenn ein professionalisierter Habitus sich erst zwischen
Studium und Postdoc-Phase bildet, bereitet er sich in den
informellen Bildungsprozessen und außer-institutionellen
Aktivitäten vor und hat hier eine persönliche Verwurzelung, die
sich auch im späteren akademischen Betrieb immer wieder erneuern
muss.