Descrizione
Dettagli sul prodotto
Autori | Micha Lewinsky |
Editore | Diogenes |
Lingue | Tedesco |
Formato | Copertina rigida |
Pubblicazione | 24.07.2024 |
EAN | 9783257073157 |
ISBN | 978-3-257-07315-7 |
Pagine | 288 |
Dimensioni | 120 mm x 18 mm x 190 mm |
Peso | 313 g |
Categorie |
Narrativa
> Romanzi
> Letteratura contemporanea (dal 1945)
Angst, Familie, Antisemitismus, Judentum, Komödie, Brasilien, Ayahuasca, Sicherheit, Flucht, Trennung, Drehbuchautor, Humorvoll, Tragikomödie, Patchworkfamilie, Zugehörigkeit, stefan zweig, Zürich, Dritter Weltkrieg, Schweizer Autor, Prekäres Leben, auseinandersetzen, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, Themen, die sich speziell an Männer und/oder Jungen richten |
Recensioni dei clienti
-
tragisch komisch
Immer, wenn ich etwas neues aus meinem Lieblingsverlag entdecke und es bei mir daheim einziht, bin ich sehr neugierig und erst mal sehr positiv gestimmt. Und wenn einem das Lachen im Halse stecken bleibt und man nicht aufhören will zu lesen, dann hat der Autor definitiv etwas richtig gemacht!
Es ist die Geschichte einer absurden Flucht, Ängste, die den Hauptprotagonisten so sehr beuteln, dass er sich aberwitzig verbiegt und kühne Entscheidungen trifft und auch die Geschichte des sich Änderns und der Selbstfindung.
Die Flucht mit nur einem Teil seiner Familie und ohne seiner neuen großen Liebe und das Anschließende Warten auf den Atomkrieg haben schon etwas tragie-komisches. Als der Atomkrieg jedoch auf sich warten lässt, beginnt der Hauptprotagonist nachzudenken und sich selbst zu ändern, um nicht immer von Angst getrieben zu sein.
Alles in allem ein tolles Buch, welches zum Lachen und Nachdenken anregt. Teils jedoch hatte mich der Hauptprotagonist etwas genervt... -
Ben ist mir unsympathisch
Ich merke es fällt mir schwer ein Buch gut zu finden, wenn ich den Protagonisten nicht mag. Diesen Ben Oppenheim mochte ich von Anfang an nicht. Er ist Jude, erfolgloser Autor, Vater von zwei Kindern und wurde von seiner Ehefrau Marina verlassen. Mittlerweile hat er eine Beziehung zu der jüngeren, attraktiven Julia. Als wir ihn kennenlernen ist er mit der Angst vor einem drohenden Atomkrieg beschäftigt. Aus seiner Sicht sollte er seinem jüdischen Fluchtinstinkt folgen und aus Europa fliehen. Da er sich mit seiner Exfrau bespricht und Brasilien als ideales Ziel definiert bucht diese kurzentschlossen einen Flug für sich, Ben und die beiden Kinder. Seine Freundin Julia informiert er gar nicht und hatte auch keinen Gedanken darin, eventuell sie und ihren Sohn mitzunehmen. Diese Angst und der Fluchtgedanke können in der heutigen Zeit real sein.
So wie es Ben definiert und erlebt ist dieses Thema recht unterhaltsam und mit Humor übermittelt. Sein Verhalten und sein Umgang mit den beiden Frauen wird ironisch und auch teils tollpatschig geschildert.
Was mich gestört hat ist der Charakter von Ben. Ein Beispiel dazu auf Seite 67 zu finden: "Er hätte gerne eine eigene Wohnung gehabt. Er sah die Vorteile der Unabhängigkeit. Er sah aber auch die Nachteile. Das Alleinsein. Ungewaschene Wäsche, Schimmel im Bad, Herzinfarkt, …"
Ben ist bequem, auf sich bezogen, zu nichts bezieht er klar Stellung. Wenn er es doch einmal tut z.B. als er sich von Brasilien aus von Julia trennt, bereut er gleich darauf wieder. So ist er in diesem Fall sogar beleidigt dass Julia sich nicht doch meldet bzw. dass sie wohl zuhause ihr Leben weiterlebt und sogar mit einer Freundin verreist. -
Klasse Roman mit einer neurotischen, sympathischen Hauptfigur
Es handelt sich um einen sarkastisch geschriebenen Roman mit einem tragikomischen Protagonisten. Dieser ist dermaßen von Ängsten getrieben, die er auf seine jüdische Herkunft zurückführt, dass er angesichts eines vermeintlich bevorstehenden Atomkriegs in Europa die aberwitzige Flucht aus der Schweiz ins sichere Brasilien antritt, zusammen mit seiner Ex-Frau und den gemeinsamen Kindern und ganz in der Tradition des jüdischen Volkes, das sich vor drohenden Gefahren stets durch Flucht gerettet hat. Der Aufenthalt in Recife gestaltet sich zugleich als Exil, Arbeitsaufenthalt und Wandeln auf den Spuren seines Autorenkollegen Stefan Zweig. Aus der Sicht der Hauptfigur Ben erzählt, erfahren wir als Leser immer mehr über seine Neurosen, Paranoia, fehlende Entscheidungsfreude, seinem Bedürfnis nach Anerkennung, seine selbst auferlegte Opferrolle, sein ewiges Selbstmitleid. Alles mutet oft komisch an. Lehrreich sind die Passagen über das Judentum und Stefan Zweig.
Das Lesen dieses Romans hat mir viel Freude bereitet. -
Feiner, aber schwarzer Humor
Ein typisch schlichtes, jedoch schönes Cover vom Diogenes Verlag. Diese Geschichte hat einen unglaublich ernsten Hintergrund, ist jedoch mit viel Feingefühl und einer Prise Augenzwinkern sehr ansprechend geschrieben. Man kann oftmals Schmunzeln, aber nicht immer, auch empfand ich des Öfteren Mitgefühl. Man merkt, dass der Inhalt von einem jüdischen Autor stammt, natürlich könnte Insiderwissen recherchiert werden, aber die gesamte Erzählweise wäre eine andere.
Der jüdische Hauptprotagonist Benjamin Oppenheim ist eine absolut gelungene Mischung aus einem stets für alles Ausreden Suchenden, dem sein privates Schlamassel langsam, aber stetig über den Kopf wächst und immer (auch in andere Beziehungen) Flüchtenden, wenn es zu viel wird. Und nebst dem Privaten (Finanzielles, Gesundheit und Beziehungsprobleme….) werden ihm auch alle Sorgen dieser Welt (Atomkrieg, Russland/Ukraine …..), die er sich tiefschwarz ständig vor Augen hält, zuviel und er setzt sich mit Familie – ohne Freundin - ab nach Brasilien, um dort sein Leben zu ändern. Dies gelingt jedoch nicht so ganz.
Die Handlung ist absolut kurzweilig und trotz aller Problematiken amüsant geschrieben, dieses Buch ist daher sehr gut für die schönen Sommerabende geeignet, trotzdem muss ich hinzufügen, dass man diese Art von (leicht schwarzem) Humor mögen muss. -
Überstürzte Flucht
Ben Oppenheim hat es nicht leicht in seinem Leben: von seiner Frau lebt er eigentlich getrennt, die Versorgung der Kinder teilen sie sich aber im noch gemeinsam bewohnten Zuhause. Seine Freundin erfüllt zwar seine sexuellen Bedürfnisse, aber die Beziehung zu deren 4jähriger Sohn beruht auf gegenseitiger Abneigung. Als Drehbuchautor läuft es gerade nicht so gut, ein Roman ist ebenfalls nicht wirklich in Sicht. Als die Welt auf dem Weg in den dritten Weltkrieg ist flüchtet Ben mit seiner Familie nach Brasilien. Dort stellt sich bald die Frage danach, wie es weiter gehen soll.
Ben ist ein Zauderer, ein Hypochonder und von Ängsten besessen. Er ist kein wirklich gläubiger Jude, weiß aber trotzdem über die Wichtigkeit seiner Religion und der Vergangenheit. Konflikten geht er gerne aus dem Weg, irgendwie verlässt ihn immer der Mut, wenn es denn ernst wird. Auch die Flucht nach Brasilien wird von seiner Ehefrau Marina organisiert, die taff und gut strukturiert ist. Genauso wie seine Geliebte Julia, eine erfolgreiche und lebensfrohe Künstlerin, die vor allem seinem Ego und seinem Sexualleben gut tut.
Mit viel Ironie beschreibt Micha Lewinsky diesen Ben Oppenheimer und die Konflikte in seinem Leben. Das liest sich manchmal sehr komisch trotz des ernsten Themas. Die Auseinandersetzung mit dem Judentum ist hier ebenfalls Thema, da merkt man das geschichtliche Erbe.
Bei aller guten Unterhaltung die dieser Roman bietet ist mir Ben jedoch immer unsympathisch geblieben. Seine Unentschlossenheit bei anstehenden Entscheidungen, sein Egoismus in Beziehungsangelegenheiten, seine Zwiespältigkeit in der Religion summieren sich für mich zu einem rückgratlosen Menschen, der von seinem Sexualtrieb und zwei starken Frauen durchs Leben geleitet wird. Daher zwei Sterne Abzug von mir trotz der interessanten und facettenreichen Geschichte.
Scrivi una recensione
Top o flop? Scrivi la tua recensione.