Descrizione
Dettagli sul prodotto
Autori | Judith W Taschler, Judith W. Taschler |
Editore | Paul Zsolnay Verlag |
Lingue | Tedesco |
Formato | Copertina rigida |
Pubblicazione | 19.08.2024 |
EAN | 9783552075078 |
ISBN | 978-3-552-07507-8 |
Pagine | 320 |
Dimensioni | 134 mm x 27 mm x 210 mm |
Peso | 398 g |
Categorie |
Narrativa
> Romanzi
> Letteratura contemporanea (dal 1945)
Nationalsozialismus, Familie, Zweiter Weltkrieg, Liebe, Vertrauen, Erster Weltkrieg, Medizin, Österreich, Frauen, Pille, Abtreibung, eintauchen, Deutschlehrerin, Erzählerisches Thema: Vertreibung, Exil, Migration, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1900 bis ca. 1950), Über Carl reden wir morgen |
Recensioni dei clienti
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Schwierig
Elisabeth Brugger hat in den 1920er Jahren Medizin studiert. Zur damaligen Zeit war das extrem schwierig. So richtig Unterstützung erhält sie von ihrem Bruder Eugen und auch von ihrem Mann. Denn als verheiratete Frau mit Kind ist es doppelt schwer. In ihrer Familie gibt es einige Geheimnisse und auch sie selbst hat davon einige.
Das Buch war für mich sehr schwierig zu lesen und gerade im ersten Drittel war ich mehrfach versucht, es abzubrechen. Der Grund sind die extremen Zeitenwechsel. Oft hatte ich überhaupt keine Idee, worum es eigentlich geht. Und gerade, wenn ich mich ein bisschen eingelesen hatte, kam wieder ein totaler Bruch. Hilfreich war am Ende der Stammbaum der Familie, so dass ich wenigstens die Personen, die zur Familie gehören, zuordnen konnte. Im Verlaufe des Buches wurde es mit dem Lesen zwar etwas besser, aber ich fand vor allem zur Hauptfigur Elisabeth keinen wirklichen Zugang. Die Geschichte wird eher wie ein Bericht erzählt, über weite Strecken fehlen jegliche Emotionen. Erst gegen Ende des Buches gibt es davon welche. Manche Kapitel erzeugten bei mir das Gefühl, dass die Weltgeschichte hier unbedingt untergebracht werden musste, obwohl das eigentlich nicht wirklich nötig war. Alles in allem bin ich froh, mit dem Lesen zum Ende gekommen zu sein, und kann nicht wirklich eine Leseempfehlung aussprechen. Ich möchte aber auch niemanden vom Lesen abhalten. -
Fesselnd und berührend
Mit ihrem neuen Roman 'Nur nachts ist es hell' hat Judith W. Taschler erneut bewiesen, dass sie eine großartige Autorin ist. Sie erzählt mit ihrem fesselnden und bildlichen Schreibstil eine Familiensaga über drei Generationen in und nach der Zeit des 1. und 2. Weltkrieges. Für dieses Buch sollte man ausreichend Lesezeit einplanen, denn es ist kein Buch das einfach so herunter gelesen werden kann. Zudem empfehle ich vorher das Vorgängerbuch 'Über Carl reden wir morgen' zu lesen. Ich habe die Bücher direkt hintereinander gelesen und gerade deshalb fiel es mir leicht die Zusammenhänge und Ereignisse richtig zu verstehen. Zu Beginn des Buches gibt es zwar eine kleine Wiederholung, doch in den richtigen Lesegenuss kommt man meines Erachtens nur, wenn ausreichend Vorwissen vorhanden ist. Der Einstieg fiel mir zu Beginn des Buches auch nicht ganz so leicht, denn die Autorin erzählt die Geschichte in der Ich-Form. Sie schreibt die Geschichte ihres Lebens an ihre Großnichte und das ist zwar etwas speziell, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich fand es einfach toll, durch die Rückblicke noch mehr über die einzelnen Personen, die ich schon aus dem Vorgängerbuch kannte, zu erfahren. Der ganze Roman ist sehr gut recherchiert und wird äußerst einfühlsam erzählt. Mich hat dieses Buch unglaublich gefesselt und auch sehr emotional berührt. Ich kann diesen Roman nur vom ganzen Herzen empfehlen, aber man sollte schon wissen, worauf man sich einläßt.
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Spannende Fortsetzung der Familiensaga
Mit „Nur nachts ist es hell“ setzt Judith Taschler ihren Familienroman „Über Carl reden wir morgen“ fort. Der zweite Teil lässt sich jedoch problemlos auch eigenständig lesen; ich kenne Teil 1 selbst nicht.
Elisabeth, geboren 1895 im Mühlviertel, blickt in hohem Alter auf ihr wechselvolles Leben in unruhigen Zeiten zurück. In Briefform schreibt sie ihre Erinnerungen nieder, gerichtet an eine Person, deren Identität erst im Laufe des Romans klar wird. Auch der Strom der Erinnerungen mäandert durch die Zeiten: Immer wieder springt Elisabeth zwischen verschiedenen Jahrzehnten, Ereignissen und Personen hin und her. Dies erfordert beim Lesen eine gewisse Konzentration, zumal sie gelegentlich auf Ereignisse Bezug nimmt, die erst deutlich später erklärt werden. Dennoch macht gerade dieser nichtlineare Stil für mich den besonderen Reiz des Romans aus, da er sehr authentisch wirkt, gerade so, als ob man mit seiner Oma am Küchentisch sitzen und ihren Erzählungen lauschen würde. Nach und nach setzt sich so ein Puzzle zusammen, das die Lebens-, Familien- und Weltgeschichte miteinander vereint. Auch der eher nüchtern-distanzierte Schreibstil passt für mich gut ins Bild und zu einer Frau dieser Zeit.
Ein großes Thema des Romans ist auch die Rolle der Frau Anfang des 20 Jahrhunderts, die Repressionen und Ressentiments, denen Medizinstudentinnen (und sicher auch Studentinnen anderer Fachrichtungen, auch wenn diese hier nicht näher erwähnt werden) und praktizierende Ärztinnen ausgesetzt waren, sowie die prekäre Lage ungewollt Schwangerer, die Elisabeth als Allgemeinärztin und Fachärztin für Gynäkologie unmittelbar miterlebte. Diese Passagen sind sehr eindrücklich beschrieben.
Ein kleiner Kritikpunkt war für mich die Geschichte um die älteren Zwillingsbrüder Eugen und Carl – diese erschien mir doch etwas weit hergeholt und ein bisschen zu dick aufgetragen. Auch bei manchen Szenen hatte ich den Eindruck, dass sie nicht so recht zu der beschriebenen Zeit passten (etwa wenn 1919 Elisabeth einen jungen Mann aus angesehenem Hause, mit dem sie bis dahin keine Beziehung führt, in Gegenwart seiner Eltern ohne Bedenken auf den Mund küsst).
Fazit: Ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer historischer Roman mit einem interessanten Erzählstil, den ich mit Spannung gelesen habe.
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