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Am 20./21. April 1918 kam es in Lothringen im Rahmen eines "Raids" der 78. Reservedivision gegen Stellungen der 26. US-Division ("Yankee Division") zum ersten größeren Aufeinandertreffen deutscher und US-amerikanischer Kampftruppen im Ersten Weltkrieg. Obwohl die "Battle of Seicheprey" mit ihren wenigen tausend Beteiligten und mehreren hundert Mann Verlusten gegenüber den übrigen Erfahrungen der Westfront militärisch unbedeutend war und nicht zuletzt angesichts der gleichzeitig stattfindenden deutschen Frühjahrsoffensive in ihrer Größenordnung völlig verblasste, waren die mediale Resonanz und die propagandistische Wirkung des Gefechts immens, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Entsprechend ist Seicheprey vor allem in den Neuenglandstaaten der USA bis heute ein fester Bestandteil der offiziellen Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg. In Deutschland hingegen gibt es kein Gedenken an die Kämpfe vom April 1918 mehr. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der vorliegende Band den strategischen und politischen Kontext des Gefechts, seine zeitgenössische mediale Aufnahme und die dazugehörige Erinnerungskultur nach 1918 bzw. 1945 sowie die möglichen Gründe für die dies-bezüglichen Unterschiede zwischen der bundesdeutschen und der US-amerikanischen Gesellschaft.