Descrizione
Dettagli sul prodotto
Autori | Douglas Stuart |
Con la collaborazione di | Sophie Zeitz (Traduzione) |
Editore | Hanser Berlin |
Titolo originale | Young Mungo |
Lingue | Tedesco |
Formato | Copertina rigida |
Pubblicazione | 20.02.2023 |
EAN | 9783446275829 |
ISBN | 978-3-446-27582-9 |
Pagine | 416 |
Dimensioni | 153 mm x 32 mm x 218 mm |
Peso | 599 g |
Categorie |
Narrativa
> Romanzi
> Letteratura contemporanea (dal 1945)
Gewalt, Sucht, Pubertät, Alkoholismus, Schottland, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Glasgow, Scham, Coming of age, Liebesgeschichte, Lovestory, Queer, Schwul, Homophobie, homosexuell, Dysfunktionale Familie, eintauchen, Call me by your name |
Recensioni dei clienti
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Schmerzhaft, unter die Haut, und hoffnungsvoll
"Young Mungo" erzählt eine Geschichte, für die so ziemlich jede Triggerwarnung notwendig ist, die man sich vorstellen kann. Doch so schmerzhaft Mungos Lebensgeschichte auch ist, so viel Herz und Willen und Humor beweist sie auch, so dass trotz allem ein Gefühl oder ein Wunsch der Hoffnung zurückbleibt.
Douglas Stuart ist mit Mungo ein unglaublich eingehender Protagonist gelungen, der in den prekären Verhältnissen eines Glasgower Arbeiterviertels der 90er Jahre, wo Härte und Gewalt zum Überleben notwendig scheinen, einfach zu weich, zu schön und zu gut ist.
In einer Lebenswelt und gesellschaftlichen Prägung, aus der es kaum jemand schafft zu entkommen, von unbeschadet entkommen ganz zu schweigen, kann Mungo schlicht nicht anders, als genau der zu sein und zu bleiben, der er ist.
Seine Stimme und seine Erfahrungen sind so packend und ehrlich, dass ich mich kaum von der Geschichte losreißen wollte - ein absolut empfehlenswerter, unter die Haut gehender Roman!
Zur deutschen Version:
Da ein großer Teil der Persönlichkeit des Romans auch über das sehr spezielle, aber auch sehr sympathische schottische Englisch erzeugt wird, bin ich sehr froh, "Young Mungo" in der originalsprachigen Hörbuchversion von Chris Reilly gehört zu haben, denn die deutsche Übersetzung des Dialektes sagt mir nicht so zu - allerdings ist passende Dialektübersetzung auch ein schwieriges Unterfangen und zwangsläufig weniger authentisch.
Das auf manchen Ausgaben verwendete Coverbild eines Jungengesichtes halb unter Wasser finde ich sowohl in Bezug auf die tatsächliche Handlung als auch symbolisch passender und auch ansprechender, weil es Mungos Erfahrung nicht allein auf seine Homosexualität reduziert. -
Brutal und roh - herzzerreißend und berührend
Nach seinem 2020 mit dem renommierten Booker-Prize ausgezeichneten Debütroman "Shuggie Bain" legt Douglas Stuart nun seinen neuen Roman "Young Mungo" vor, der Familiendrama, Liebesgeschichte und Coming of Age-Geschichte zugleich ist.
Im Mittelpunkt der in beeindruckendem Sprachstil erzählten Geschichte, die im Glasgow der neunziger Jahre spielt, steht der 15jährige Mungo Hamilton. Sein Vater ist tot, er lebt mit seiner alkoholkranken Mutter Maureen und seiner 16jährigen Schwester Jodie in ärmsten Verhältnissen. Er liebt seine labile Mutter, die ihre Kinder vernachlässigt und sich nach einem besseren Leben sehnt, vorbehaltlos und sorgt sich um sie, wenn sie wieder mal für eine Weile verschwindet. Wegen der ständigen Geldknappheit jobbt Jodie neben der Schule und kümmert sich liebevoll um Mungo. Hamish, Mungos älterer Bruder, ist mit seinen 18 Jahren bereits Vater und lebt bei seiner Freundin und ihrer Familie. Er ist der brutale und herrschsüchtige Anführer einer Jugendbande und zwingt Mungo, an den gefährlichen Straßenkämpfen zwischen Protestanten und Katholiken teilzunehmen. Sein Ziel ist es, aus seinem sanften Bruder einen Mann zu machen.
Mungo lernt den ein Jahr älteren James kennen, der in der Nachbarschaft lebt und seine Freizeit mit der Haltung von Tauben verbringt. James hat kürzlich seine Mutter verloren, der Vater ist berufsbedingt meistens abwesend. Die Jugendlichen fühlen sich zueinander hingezogen, und aus anfänglicher Freundschaft wird Liebe. Beide träumen davon, Glasgow gemeinsam zu verlassen. Sie geraten in große Gefahr, als der homophobe Hamish vom Verhältnis der beiden erfährt.
Auf einer weiteren Zeitebene wird Mungo von seiner Mutter zu einem Wochenendausflug mit zwei Männern gedrängt, die sie auf den Treffen der Anonymen Alkoholiker kennengelernt hat. Es soll gezeltet und geangelt werden. Nach und nach erfahren wir, was dem Jungen Schreckliches auf dieser Reise widerfährt. Der Erzählstrang über das Wochenende mit den beiden Männern zieht sich über das ganze Buch und wechselt sich ab mit den Ereignissen der vorigen Monate.
Douglas Stuart ist ein großartiger Erzähler, dem es gelungen ist, die Charaktere sehr authentisch und bildhaft zu zeichnen. Die fesselnde Geschichte war für mich jedoch teilweise sehr schwer zu lesen. Sie ist brutal und roh, aber auch herzzerreißend und berührend. Das intensive Buch, in dem es außer um Homosexualität auch um Missbrauch und Vergewaltigung geht, ist schwere Kost. Ich brauchte zwischendurch öfter längere Lesepausen von Mungos düsterer Welt. Die Beschreibung der Gewaltszenen habe ich als zu detailliert und zu brutal empfunden.
Empfehlung für Leser, die auch vor schwerer Kost nicht zurückschrecken!
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Herausragend, aber schonungslos
Young Mungo ist ein sehr düsterer, schmerzhafter und schonungsloser Roman, der unter die Haut geht und den ich sicher lange nicht vergessen werde.
Douglas Stuart erzählt in zwei zeitlich versetzten Handlungssträngen. Der erste spielt in der Gegenwart, der zweite wenige Monate zuvor und läuft auf den Anfang des ersten zu, so dass sich während des Lesens immer mehr Puzzleteile ineinander fügen.
Der Slang Glasgows wird im Deutschen durch eine norddeutsch geprägte Umgangssprache wiedergegeben. Hier eine passende Übersetzung zu finden, ist sicher nicht einfach, und ich finde sie bis auf das Wort "lütte", das stets wie ein Fremdkörper wirkt, durchaus gelungen.
Der Schreibstil ist eindringlich, oft bildhaft, mit einem genauen Blick für Details und so berührend, dass ich Mungo und alle anderen Charaktere, seine Lebensumstände und das Wohnumfeld lebhaft und eindrücklich vor Augen hatte. Das Buch wechselt von zarten, sanften Momenten, die wie Inseln der Wärme und des Trosts in Mungos von Gewalt, toxischer Männlichkeit und Einsamkeit geprägter Welt wirken, zu Schilderungen kaum vorstellbarer grausamer Ereignisse. Auch wenn diese oft nur angedeutet werden, war das beim Lesen für mich stellenweise schwer auszuhalten. Das Ende kam unerwartet schnell, für mich zu schnell.
Mungos Leben wirkte auf mich unendlich weit entfernt, und ich musste mir immer wieder fassungslos vergegenwärtigen, dass wir ungefähr gleich alt sind und ich zur selben Zeit wie der Protagonist aufgewachsen bin, in einer völlig anderen Welt, aber doch beide mitten in Europa.
Das Buch hat mich sehr berührt und wird sicher zu denen gehören, die mir heuer ganz besonders im Gedächtnis bleiben. Es ist großartig geschrieben und ein außergewöhnlich intensiver Roman. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter, jede*r Leser*in sollte aber darauf gefasst sein, dass Gewalt zwischen Jugendbanden, häusliche Gewalt, Vergewaltigungen und durch Homophobie motivierte Gewalt thematisiert werden.
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