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Helene Stöcker kam 1869 bei Wuppertal zur Welt und wuchs dort als ältestes von acht Kindern einer calvinistischen Familie auf. Ihr Vater besaß ein Textilgeschäft, ihre Mutter kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. In ihren frühen Zwanzigern zog sie nach Berlin, ließ sich zur Lehrerin ausbilden und hörte ab 1896 an der Universität Berlin Philosophie und Nationalökonomie, um 1901 an der Universität Bern über die Kunstanschauungen der Romantik promoviert zu werden. Zurück in Berlin, unterrichtete sie und hielt Vorträge über Frauenbildung und Frauenrechte. Am 28. Februar 1933 emigrierte Helene Stöcker in die Schweiz. In Deutschland wurden ihre Manuskripte von den Nationalsozialisten vernichtet, ihr gesamtes Geld beschlagnahmt. Über Schweden und die Sowjetunion wanderte sie 1941 in die USA aus. Sie starb 1943 vereinsamt in New York.
Riassunto
In ihrem einzigen Roman »Liebe«, der 1922 erstmals erschien, spitzt Helene Stöcker die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Irene und Robert bis zur Krise zu. Helene Stöcker wird damit ihre eigene Beziehung zu einem verheirateten Mann nacherzählt haben. Denn auch im wirklichen Leben kam es nicht zum Zusammensein mit dem von ihr begehrten Mann, selbst nach dem Tod seiner Frau nicht – dazu hätte er auf die Ehe als Institution verzichten müssen. Helene Stöckers Überzeugung aber war, dass die Liebe die einzige wahre Grundlage für eine sexuelle Beziehung sein sollte, nicht die Ehe. Die Frauenrechtlerin der ersten Stunde entwickelte aus dieser Auffassung ihre »neue Ethik«. Diese beinhaltete ein neues Familienrecht, einen echten Mutterschutz, ein Abtreibungsrecht und die Gleichstellung des unehelichen Kindes mit dem ehelichen Kind. Ihrem unermüdlichen Kampf für diese Rechte entsprach ihr ebenso großer Einsatz für den Pazifismus.