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Von der paternalistischen Fürsorge zu Partizipation und Agency - Der gesellschaftliche Wandel im Spiegel der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik

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Der beschleunigte soziale Wandel prägt nicht nur die öffentliche Aufmerksamkeit, sondern auch die Disziplinen, die sich theoretisch und praktisch mit seinen Folgen auseinandersetzen. Soziale Arbeit und Sozialpädagogik haben sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Die vorliegende Publikation vereint Beiträge von Autorinnen und Autoren aus der Schweiz und aus Deutschland, die verdeutlichen, welchem historischen Wandel Vorstellungen von Familie, Kindheit oder Erziehung unterworfen waren und wie diese Vorstellungen auf die Professionen zurückwirkten.
Im 19. Jahrhundert, als im Zuge der Industrialisierung die soziale Frage von Öffentlichkeit und Staat aufgegriffen wurde, zielten Armengesetzgebungen und fürsorge­rische Massnahmen noch auf die Disziplinierung von «liederlichen Personen» - so wurden Menschen ohne Arbeit und Perspektive oft genannt. Behörden massen Familien an bürgerlichen Sittlichkeitsvorstellungen. Kinder und Jugendliche, deren Eltern von Armut betroffen waren oder dem propagierten Familienideal nicht entsprachen, wurden in Heimen und Anstalten platziert. Der Alltag in den Heimen war von harter Arbeit, Körper­strafen und einer rigiden Disziplinierung geprägt. Die pädagogischen Ideen der Aufklärung waren weit in den Hintergrund gerückt. Erst in den 1920er-Jahren professionalisierte sich die Fürsorge durch das Wirken bürgerlicher Pionierinnen allmählich. Die gesellschaftlichen Reformbewegungen der 1960er-Jahre, besonders die Frauen- und die Jugend­bewegung, führten zu einem weiteren Theorie- und Methodenschub und zu tief greifenden Veränderungen in der Praxis.

Sommario

Sozialer Wandel und Fachlichkeit in Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit. Eine Einführung
Susanne Businger, Martin Biebricher

Teil 1
Fachlichkeitsdiskurse in verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik

Von der Volkspflegerin zur Weltanschauungswissenschaftlerin und «idealen Dozentin» für Sozialschulen. Bildungsbiografische und fachliche Verortungen der Gründungsrektorin der Evangelischen Hochschule Darmstadt vor und nach 1945
Birgit Bender-Junker, Elke Schimpf

Buntes Patchwork oder einheitliches Berufsprofil? Fachlichkeit in der Schweizer Heimerziehung (1940–1980)
Gisela Hauss

Supervision als neues Element von Fachlichkeit in der Fürsorge nach 1945. Ein Beitrag zur historisch-kritischen Rekonstruktion der Einführung in Deutschland und Europa
Volker Jörn Walpuski

Teil 2
Aufwachsen und staatliche Intervention

Von der «Jugendnot» zur «Jugendsozialarbeit». Von einem sozialen Problem in der Nachkriegszeit zu einer sozialpädagogischen Problemlösung
Melanie Oechler

Das Säuglingswohl im Kontext von fachlichem Wissen und «guter» Praxis
Bettina Grubenmann, Christina Vellacott

Umstrittene Expertise. Einblicke in eine Debatte um Heimerziehung Anfang der 1970er-Jahre
Sabine Stange

Jugendamtliche Entscheidungsprozesse vor und nach den Heimkampagnen der 1970er-Jahre
Claudia Streblow-Poser

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in der Schweiz: Zwischen Aufarbeitung und erneuter Erfahrung von Verdinglichung
Clara Bombach, Thomas Gabriel, Samuel Keller

Teil 3
Soziale Arbeit zwischen Bedürfnisorientierung und Stigmatisierung

Zwischen Kasernierung und Repression. Gesellschaftlicher Umgang mit Abweichungen vom sozialen Standard
Stefan Piasecki

No-go-Area Syphilis und Co.? Über den Zusammenhang zwischen der Tabuisierung von Syphilis und bloss technischer Thematisierung sexualisierter Gewalt – ein Versuch zur Neubestimmung
Christian Niemeyer

Demokratieerziehung, Partizipationsrechte und der soziale Wandel. Wie erkennt die Sozialpädagogik Herausforderungen, und wie reagiert sie darauf?
Joachim Henseler

Teil 4
Biografie- und theoriegeschichtliche Perspektiven

Vorbereitung für Erez Israel. Siegfried Lehmann und die Jüdische Waisenhilfe
Beate Lehmann

Heimat, Weh und Ach. Heimat als Problem in der Sozialen Arbeit und bei Karl Jaspers
Peter Szynka

Info autore

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Soziale Arbeit, Institut für Kindheit, Jugend und Familie. Sie forscht zur Kinder- und Jugendhilfe und zur Geschichte Sozialer Arbeit.ist Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Soziale Arbeit, Institut für Kindheit, Jugend und Familie. Er lehrt zu Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit.

Riassunto

Der beschleunigte soziale Wandel prägt nicht nur die öffentliche Aufmerksamkeit, sondern auch die Disziplinen, die sich theoretisch und praktisch mit seinen Folgen auseinandersetzen. Soziale Arbeit und Sozialpädagogik haben sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Die vorliegende Publikation vereint Beiträge von Autorinnen und Autoren aus der Schweiz und aus Deutschland, die verdeutlichen, welchem historischen Wandel Vorstellungen von Familie, Kindheit oder Erziehung unterworfen waren und wie diese Vorstellungen auf die Professionen zurückwirkten.
Im 19. Jahrhundert, als im Zuge der Industrialisierung die soziale Frage von Öffentlichkeit und Staat aufgegriffen wurde, zielten Armengesetzgebungen und fürsorge­rische Massnahmen noch auf die Disziplinierung von «liederlichen Personen» – so wurden Menschen ohne Arbeit und Perspektive oft genannt. Behörden massen Familien an bürgerlichen Sittlichkeitsvorstellungen. Kinder und Jugendliche, deren Eltern von Armut betroffen waren oder dem propagierten Familienideal nicht entsprachen, wurden in Heimen und Anstalten platziert. Der Alltag in den Heimen war von harter Arbeit, Körper­strafen und einer rigiden Disziplinierung geprägt. Die pädagogischen Ideen der Aufklärung waren weit in den Hintergrund gerückt. Erst in den 1920er-Jahren professionalisierte sich die Fürsorge durch das Wirken bürgerlicher Pionierinnen allmählich. Die gesellschaftlichen Reformbewegungen der 1960er-Jahre, besonders die Frauen- und die Jugend­bewegung, führten zu einem weiteren Theorie- und Methodenschub und zu tief greifenden Veränderungen in der Praxis.

Dettagli sul prodotto

Autori Martin Biebricher, Susanne Businger
Con la collaborazione di Martin Biebricher (Editore), Susanne Businger (Editore)
Editore Chronos
 
Lingue Tedesco
Formato Copertina rigida
Pubblicazione 31.10.2020
 
EAN 9783034015905
ISBN 978-3-0340-1590-5
Pagine 280
Dimensioni 155 mm x 225 mm x 24 mm
Peso 618 g
Illustrazioni schwarz-weiss Illustrationen
Categorie Scienze umane, arte, musica > Pedagogia > Pedagogia sociale, assistenza sociale

Erziehung, Sozialpädagogik, Heimerziehung, Soziale Probleme, Sozialarbeit, Soziale Arbeit, Geschichte der Pädagogik, Frauenbewegung, Jugendbewegung, Fremdplatzierung

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