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Stillen gilt als das Natürlichste der Welt und doch ist es für viele Frauen mit Stress und Konflikten verbunden. Auf der Suche nach den Gründen entfaltet Ursula Henzinger eine Kulturgeschichte des Stillens. Dabei betrachtet sie die unterschiedlichen Frauen- und Mutterbilder, Stillmythen und Ammenmärchen sowie die Mutter-Kind- und Vater-Kind-Beziehung aus historischer und soziologischer Perspektive. So zeigt Henzinger, welche Bedeutung das Stillen für die Bindung von Eltern und Kind hat, welche emotionalen Herausforderungen es für stillende Mütter zu bewältigen gibt und wie Eltern bewusster mit eigenen Ambivalenzen, Schwächen und Stärken umgehen können.
Sommario
InhaltVorwort von Wulf Schiefenhövel zur ersten AuflageVorwort und verspäteter Dank der Autorin zur überarbeiteten NeuauflageEinleitungI Die Frau und der Säugling1 Ein idyllisches Bild von Mutter und Kind: Die Schlangen-Amme, 1. TeilDie natürlichen Grundlagen der StillbeziehungDer Schlaf als Rückzugsmöglichkeit2 Der Beginn der Stillbeziehung: Die GeburtTabus, Bräuche und Zwänge - gestern und heuteDer Weg zur aktiven Geburt3 Honig oder Glukose: Das Kolostrum-TabuDie Wissenschaft im Dienst einer alten TraditionDie Entdeckung des gesundheitlichen Wertes von KolostrumDie schwierige Durchsetzung der neuen ErkenntnisseKolostrum als Symbol für Bindung4 Ammen, Tiermilch und Zinnludeln: Trennungen und ihre FolgenFrühe Mutter-Kind-TrennungenDie Entwicklung des AmmenwesensErsatznahrungenDie Bindungsbereitschaft der Frau5 Stillen: Das Kind zum Schweigen bringen, wenn es vor Hunger schreit?Erste Störungen des StillkontaktsAggression und Zärtlichkeit - Die Gefühle der MutterVorgeschriebene versus individuelle StillbeziehungII Die Frau und das Kleinkind6 Die überforderte Frau: Die Schlangen-Amme, 2. Teil7 Entwicklungsgeschichte des Kleinkindes: Vom Ich zum DuErste Momente des BewusstseinsAm Du zum IchFreude am Entdecken Das Kind als soziales Wesen8 Weltbilder für das StillenStillen ist keine LeistungDie Korrektur eines unzureichenden Weltbildes9 Das Bild der »Großen Mutter«FruchtbarkeitsgöttinnenSpaltung in Gut und BöseMaria10 Das Bild der hilflosen Mutter: Das Mädchen ohne Hände11 Die »gute« und die »böse« Mutter12 Die Auflösung alter Geschichten: Das blaue FlämmchenIII Kind - Mutter - Vater13 Die Frau begegnet dem fremden Mann: Die Schlangen-Amme, 3. Teil14 Wie unsere Kultur die Rolle des Vaters veränderteDie frühe Trennung von Mann und FrauDer gesellschaftliche Einfluss auf die Liebesbeziehungzwischen Mann und FrauDas Bild des Vaters in der Gesellschaft15 Der Mann als Partner und Vater im MärchenDas WerwolfsfellBrüderchen und SchwesterchenIV Abschiednehmen: Abstillen16 Stilldauer und Entwöhnung innerhalb der Kulturgeschichte17 Entwöhnung nach dem Modell des MärchensErster Schritt zur Entscheidung: WahrnehmungZweiter Schritt zur Entscheidung: UnterscheidungDritter Schritt zur Entscheidung: der lösende Impuls18 Ein Zukunftsbild: Die lebendige Frau: Die Schlangen-Amme, 4. TeilLiteraturRegister
Relazione
»Was es bedeutet, mit dem Kind in Beziehung und gleichzeitig mit sich selbst in Kontakt zu sein, zeigt das Buch auf berührende Weise. Ursula Henzinger ist das Kunststück gelungen, ein fundiertes kulturanthropologisches Fachbuch mit berührenden Geschichten zu schreiben.« Christa Wienerroither, Monatsschrift Kinderheilkunde, 6/2021 »Dieses Buch ist außerordentlich reich an Fachkenntnis und Erfahrungswissen. Es ist interessant geschrieben, aber lässt sich nicht einfach nebenbei lesen. Wenn man etwas davon haben will, sollte man sich darauf einlassen und sich Zeit nehmen - wie für das Stillen.« Brigitte Borrmann, Hebammenforum 5/2021 »Ursula Henzingers Buch ist ein faszinierender Abriss der Geschichte des Stillens - und nicht nur das. Als Humanethologin geht sie quer durch Zeiten und Kulturen dem nach, was im Verhältnis des Säuglings zu seiner Umwelt grundgelegt ist. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie Ansichten und Werthaltungen zu diesem Thema die weitere Individuation des Kindes prägen. Das reiche und gut aufbereitete Quellenmaterial gibt ihren Thesen dabei nicht nur Autorität, sondern macht die Lektüre vor allem zu einem Lesevergnügen - egal, ob der Griff nach diesem Buch von praktischen Fragen zum Stillen oder von einem allgemeinen Interesse an der menschlichen Entwicklung motiviert ist.« Ursula Reisenberger, bn. Bibliotheksnachrichten, 1/2021 »Der Autorin gelingt es einen ausgewogenen Blick auf das Thema zu werfen. Es wird nicht der Ton angeschlagen, dass früher alles besser war und wir nur dorthin zurückzukehren bräuchten. Trotzdem halten ihre Ausführungen Türen für positive Veränderungen in der frühen Eltern-Kind-Beziehung für die Zukunft offen.« Julia Strohmer, erziehungsfragen.lu, Februar 2021 »Ursula Henzingers Buch ist und bleibt auch in seiner neuen Form ein Kleinod, das seinen festen Platz in meiner Bibliothek gefunden hat.« Sibylle Lüpold, Laktation & Stillen. Zeitschrift der Europäischen Laktationsberaterinnen Allianz, 3/2020 »diese reichhaltige Sammlung von Erzählungen, Mythen und Vorstellungen trägt zum Verständnis des Dilemmas der modernen Mutter bei. Wer wissen will, wie unsere Kultur die Rolle des Vaters verändert hat, findet ebenso Antworten wie zum Kolostrum-Tabu, zu Stillzwang 'Weltbildern für das Stillen' bis hin zur Entwöhnung von der Mutterbrust. Mit 'Vom Ich zum Du' wird die Entwicklungsgeschichte des Kleinkindes beschrieben, die Ambivalenz der Mutter, Überforderung und Machtphantasien werden thematisiert.« Beate Lamprecht, Österreichische Hebammenzeitung 4/2020 »Herausgekommen ist ein facettenreiches Werk. Interessierte erhalten sowohl ein 'Lesebuch' mit Geschichten über die vor Jahrtausenden begonnene Entwicklung von Tabus, Bräuchen und Zwängen rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillen, über Frauen- und Mutterbilder und Vorstellungen über das Wesen des Neugeborenen, als auch ein 'Geschichtsbuch', im Sinne historischer Aufarbeitung, u.a. des Ammenwesens, der Geburtshilfe, der Veränderung der Rolle des Vaters. Nicht zuletzt liegt mit dem Buch auch eine wissenschaftliche Abhandlung vor mit einer Fülle an Erkenntnissen aus Humanethologie, Mythologie, Tiefenpsychologie, Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie.« Kathrin Keller-Schuhmacher, im-dienste-der-kleinsten.ch, 9. Juni 2020 »Das Buch leistet einen Beitrag, Müttern ihr Selbstbewusstsein zurückzugeben und auf sich zu vertrauen. Es lohnt sich, das Werk zu lesen. Es ist kein Stillratgeber im üblichen Sinn« Ulrike Ziemer, ziemer-celle.de am 23. April 2020