Esaurito

Gefährliche Metaphern - Auseinandersetzungen deutscher Protestanten mit Kommunismus und Bolschewismus (1919 bis 1955)

Tedesco · Copertina rigida

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Mirjam Loos zeichnet eine mentalitätsgeschichtliche Entwicklungslinie im Protestantismus nach, beleuchtet Positionierungen und Diskurse kirchenhistorisch und analysiert diese sprachwissenschaftlich. Die Autorin zeigt, dass massive Abwehrhaltung und sprachliche Radikalität dabei nur teilweise auf unfreie Kommunikationsstrukturen im totalitären NS-Staat zurückzuführen sind. Evangelische Publikationen, die das bolschewistische "Experiment" ablehnten und vor kommunistischen Einflüssen in Deutschland warnten, hatten am Ende der Weimarer Republik Hochkonjunktur. Als hochgradig verbindend - sowohl innerhalb des evangelischen Lagers als auch mit nationalsozialistischen Denk- und Sprachmustern - wirkte die Furcht vor der sogenannten "Weltgefahr des Bolschewismus". Evangelische Autorinnen und Autoren multiplizierten populistische Metaphern, zumeist aus dem Feld der Gefahrenabwehr, die als existentiell empfundene Ängste widerspiegelten. Mirjam Loos zeigt mit Ihrer Untersuchung, wie der Blick für Komplexität durch die kontinuierliche Verwendung solcher Sprachbilder verloren ging und dieser Umstand dazu beitrug, offensichtliches Unrecht im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion nicht zu erkennen bzw. protestlos hinzunehmen. Nach 1945 entschärften die meisten evangelischen Autoren ihre Rhetorik, Ressentiments wirkten allerdings fort.

Info autore










Dr. Mirjam Loos hat an der LMU München im Fach Kirchengeschichte promoviert und ist derzeit Geschäftsführerin der "Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche" in Luzern (Schweiz).


Riassunto

Mirjam Loos zeichnet eine mentalitätsgeschichtliche Entwicklungslinie im Protestantismus nach, beleuchtet Positionierungen und Diskurse kirchenhistorisch und analysiert diese sprachwissenschaftlich. Die Autorin zeigt, dass massive Abwehrhaltung und sprachliche Radikalität dabei nur teilweise auf unfreie Kommunikationsstrukturen im totalitären NS-Staat zurückzuführen sind. Evangelische Publikationen, die das bolschewistische „Experiment“ ablehnten und vor kommunistischen Einflüssen in Deutschland warnten, hatten am Ende der Weimarer Republik Hochkonjunktur. Als hochgradig verbindend – sowohl innerhalb des evangelischen Lagers als auch mit nationalsozialistischen Denk- und Sprachmustern – wirkte die Furcht vor der sogenannten „Weltgefahr des Bolschewismus“. Evangelische Autorinnen und Autoren multiplizierten populistische Metaphern, zumeist aus dem Feld der Gefahrenabwehr, die als existentiell empfundene Ängste widerspiegelten. Mirjam Loos zeigt mit Ihrer Untersuchung, wie der Blick für Komplexität durch die kontinuierliche Verwendung solcher Sprachbilder verloren ging und dieser Umstand dazu beitrug, offensichtliches Unrecht im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion nicht zu erkennen bzw. protestlos hinzunehmen. Nach 1945 entschärften die meisten evangelischen Autoren ihre Rhetorik, Ressentiments wirkten allerdings fort.

Dettagli sul prodotto

Autori Mirjam Loos
Editore Vandenhoeck & Ruprecht
 
Lingue Tedesco
Formato Copertina rigida
Pubblicazione 12.12.2019
 
EAN 9783525564776
ISBN 978-3-525-56477-6
Pagine 266
Dimensioni 162 mm x 238 mm x 21 mm
Peso 562 g
Illustrazioni mit 13 farb. Abb.
Serie Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen
Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte
Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen
Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte
Categoria Scienze umane, arte, musica > Religione / teologia > Cristianesimo

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