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Ludwig von Stubenrauch (1865-1940) war ein renommierter Chirurg und Wissenschaftler in der Medizingeschichte Münchens.
Er wurde in die "Galerie hervorragender Ärzte und Naturforscher" aufgenommen. Er begleitete den "bayerischen Nationaldichter" Ludwig Thoma (1867 - 1921) als Vertrauensarzt am Münchner Rotkreuz-Krankenhaus.
Gleichwohl stand Stubenrauch nie im Rampenlicht der Öffentlichkeit wie seine Kollegen und Zeitgenossen Ferdinand Sauerbruch (1875 - 1951), der als Klinikdirektor und Ordinarius einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Chirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München hinterlassen hat.
Stubenrauchs wissenschaftliche und medizinische Leistungen bestanden in seinen Untersuchungen zur Regeneration der Milz, der und der Möglichkeiten einer Milz-Transplantation. In seinen Arbeiten zur Phosphornekrose publizierte er in zahlreichen Beiträge und Abhandlungen.
Er spielte Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts - ungewollt und unfreiwillig - eine herausragende Rolle in einem medizinischen Grundsatzstreit über die Spezialität und Selbstständigkeit der Kinderchirurgie gegenüber der allgemeinen Chirurgie.
Der taktisch ungeschulte Intellektuelle Ludwig von Stubenrauch., dessen Lebensziel eine selbständige Klinik-Professur mit einem eigenem Forschungslabor war, wurde als Sauerbruchs Schachfigur in einen Richtungsstreit der chirurgischen Medizin geschickt, bei dem er - wie diese Buch zeigen wird - zwar als taktischer Sieger, aber letztlich als strategischer Verlierer hervorging.
In diesem Buch werden deshalb zwei Punkte besonders darstellen:
* die medizinische Karriere und die wissenschaftlichen Leistungen
Ludwig von Stubenrauchs und
* den Machtkampf an der Universität München um einen
Grundsatzstreit in der Chirurgie, der gleichzeitig ein wichtiges
Kapitel der Münchner Medizingeschichte aufschlug.