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Im modernen Sozialstaat ist die öffentliche Sozialhilfe die zuständige Instanz der Armutsbearbeitung. Christoph Maeder und Eva Nadai untersuchen aus einer wissenssoziologischen Perspektive die Organisation der Sozialhilfe in fünf kommunalen Verwaltungen der Schweiz.
Auf der Grundlage von ethnographischen Beschreibungen zeigen sie, wie geSetzliche Vorgaben und allgemeine Grundprinzipien der Sozialhilfe vor Ort umgeSetzt und die Modalitäten der Unterstützung im Einzelfall zwischen Sozialarbeitern und Klienten ausgehandelt werden: Im Sozialamt wird individuelle Bedürftigkeit in anerkannte Armut überSetzt. Dabei handelt es sich um einen sozialen Konstruktionsprozess, an dem die Sozialarbeiter und ihre Klientel gleichermaßen beteiligt sind und jeweils versuchen, ihre Deutung der Wirklichkeit durchzuSetzen. Die Klienten stehen hierbei vor der Aufgabe, aus einer strukturell schwachen Position heraus Strategien zu finden, Unterstützungsleistungen zu erhalten.
Auf Seiten der Verwaltung unterscheiden Maeder und Nadai dabei drei Organisationstypen: armutsverwaltende, paternalistische und teilprofessionalisierte Sozialhilfe.
Info autore
Christoph Maeder ist Professor am Institut für Soziale Arbeit der Fachhochschule St. Gallen.
Eva Nadai, geboren 1960, Dr. phil., ist Professorin an der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Ethnographie des Sozialstaats (insbesondere Aktivierungs- und Sozialinvestitionspraxis), Gender und Arbeit, Organisation und Profession, qualitative Forschungsmethoden.
Relazione
"Das Buch ist für all jene empfehlenswert, die in der Debatte um die Sozialhilfe über mehr als nur deren Kosten diskutieren wollen."
der arbeitsmarkt
"Ein, für die deutsche Diskussion über die Zukunft der Grundsicherungssysteme, wichtiges und lesenswertes Buch."
Socialnet
"Es ist zu wünschen, dass sowohl die kantonalen 'Fürsorge-' und Finanzbehörden als auch die BundespolitikerInnen diese aufschlussreichen Forschungsergebnisse zur Kenntnis nehmen."
SozialAktuell
Es gibt wenige Bücher, die so lebensnah mit Fragen der amtlichen Gewährung von Sozialhilfe umgehen, wie diese neue Studie aus der Schweiz. [.] Das Buch ist bei aller Präzision bzgl. der sozialen Phänomene obendrein leicht verständlich geschrieben und gedacht als Lektüre für Leserinnen und Leser, welche sich nicht durch lange systematische Abhandlungen kämpfen wollen. (polizei-newsletter.de, 13.06.2004)