Fr. 28.90

Vielstimmigkeit der Rede - Studien zur Phänomenologie des Fremden 4

Tedesco · Tascabile

Spedizione di solito entro 1 a 3 giorni lavorativi

Descrizione

Ulteriori informazioni

Die Frage, ob es nur Fremdes in der Rede oder darüber hinaus eine Fremdheit der Rede selbst gibt, steht im Mittelpunkt des letzten Bandes dieser Studien. In Anknüpfung an neuere Forschungen zur Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie zur Zeitlichkeit der Rede wird gezeigt, daß die Sprache sich selbst entgleitet, daß die lebendige Rede in ihrer Körperlichkeit und technischen Vermittlung nie ganz bei sich ist. Die Fremdheit entspringt einer Urferne in der Nähe. Dieser Grundgedanke wird in verschiedenen Bereichen durchvariiert. Die Auseinandersetzung mit Gadamers Hermeneutik endet bei einer Unverständlichkeit in der Verständlichkeit, die den Zirkel von Sinn und Verstehen sprengt. Gegenüber der sozialwissenschaftlichen Unterscheidung von kultureller Unverständlichkeit und sozialer Nichtzugehörigkeit, wie sie bei Schütz, Luhmann und Habermas auf verschiedene Weise wirksam ist, wird die These verfochten, daß jede Ordnung bestimmten Zugangsbedingungen unterliegt. Der Weg durch die ethnologischen Debatten, in denen von B. Malinowski über C. Geerts bis zu J. Clifford u. a. um eine adäquate Repräsentation des Fremden gerungen wird, führt zu 'hybriden' Formen der Rede wie etwa dem Zitieren, das in der Literaturtheorie von M. Bachtin eine maßgebende Rolle spielt. Zwei abschließende Kapitel zu Fragen der Ordnung, der Grenzziehung und Schwellenerfahrung, die den Experimenten der modernen Literatur einen besonderen Raum geben, erhärten den Gedanken, daß die paradoxienträchtige Selbstbegrenzung kontingenter Ordnung Figuren des Fremden hervortreibt, die als Außer-ordentliches die Kehrseite jeglicher Ordnung bilden. Die Vielstimmigkeit einer Rede, die sich selbst verdoppelt und vervielfältigt, gestattet es »Eigenes in der fremden Sprache und Fremdes in der eigenen Sprache zu sagen« (M. Bachtin), ohne das eine durch das andere zu entkräften oder beides in einem Dritten aufzuheben.
In diesem Band wird die Problematik der drei ersten Bände: Topographie des Fremden (stw 1320), Grenzen der Normalisierung (stw 1351) und Sinnesschwellen (stw 1397) sowie die Hintergrundproblematik von Der Stachel des Fremden (stw 686) und Antwortregister (1994) fortgesetzt.

Info autore

Bernhard Waldenfels, geb. 1934, Studium der Philosophie, Psychologie, Klassischen Philologie und Geschichte in Bonn, Innsbruck, München und Paris; Promotion 1959, Habilitation 1967; 1968-76 Lehrtätigkeit in München; seit 1976 Professor für Philosophie an der Universität Bochum; emeritiert 1999. Gastprofessuren in Louvain-la-Neuve, New York, Rom, Rotterdam, Paris, Prag und San Jose. Präsident der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung von 1996-98.

Riassunto

Die Frage, ob es nur Fremdes in der Rede oder darüber hinaus eine Fremdheit der Rede selbst gibt, steht im Mittelpunkt des letzten Bandes dieser Studien. In Anknüpfung an neuere Forschungen zur Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie zur Zeitlichkeit der Rede wird gezeigt, daß die Sprache sich selbst entgleitet, daß die lebendige Rede in ihrer Körperlichkeit und technischen Vermittlung nie ganz bei sich ist. Die Fremdheit entspringt einer Urferne in der Nähe. Dieser Grundgedanke wird in verschiedenen Bereichen durchvariiert. Die Auseinandersetzung mit Gadamers Hermeneutik endet bei einer Unverständlichkeit in der Verständlichkeit, die den Zirkel von Sinn und Verstehen sprengt. Gegenüber der sozialwissenschaftlichen Unterscheidung von kultureller Unverständlichkeit und sozialer Nichtzugehörigkeit, wie sie bei Schütz, Luhmann und Habermas auf verschiedene Weise wirksam ist, wird die These verfochten, daß jede Ordnung bestimmten Zugangsbedingungen unterliegt. Der Weg durch die ethnologischen Debatten, in denen von B. Malinowski über C. Geerts bis zu J. Clifford u. a. um eine adäquate Repräsentation des Fremden gerungen wird, führt zu ›hybriden‹ Formen der Rede wie etwa dem Zitieren, das in der Literaturtheorie von M. Bachtin eine maßgebende Rolle spielt. Zwei abschließende Kapitel zu Fragen der Ordnung, der Grenzziehung und Schwellenerfahrung, die den Experimenten der modernen Literatur einen besonderen Raum geben, erhärten den Gedanken, daß die paradoxienträchtige Selbstbegrenzung kontingenter Ordnung Figuren des Fremden hervortreibt, die als Außer-ordentliches die Kehrseite jeglicher Ordnung bilden. Die Vielstimmigkeit einer Rede, die sich selbst verdoppelt und vervielfältigt, gestattet es »Eigenes in der fremden Sprache und Fremdes in der eigenen Sprache zu sagen« (M. Bachtin), ohne das eine durch das andere zu entkräften oder beides in einem Dritten aufzuheben.
In diesem Band wird die Problematik der drei ersten Bände: Topographie des Fremden (stw 1320), Grenzen der Normalisierung (stw 1351) und Sinnesschwellen (stw 1397) sowie die Hintergrundproblematik von Der Stachel des Fremden (stw 686) und Antwortregister (1994) fortgesetzt.

Recensioni dei clienti

Per questo articolo non c'è ancora nessuna recensione. Scrivi la prima recensione e aiuta gli altri utenti a scegliere.

Scrivi una recensione

Top o flop? Scrivi la tua recensione.

Per i messaggi a CeDe.ch si prega di utilizzare il modulo di contatto.

I campi contrassegnati da * sono obbligatori.

Inviando questo modulo si accetta la nostra dichiarazione protezione dati.