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Mario, geradlinig, einfach, Beamter in der andalusischen Stadt Jaén, vergöttert Blanca, den schwankenden Schmetterling, Tochter aus gutem Hause, künstlerisch begabt und intelligent. Für den weichherzigen Einzelgänger und die verlorene Femme fatale scheint die Ehe ein Fluchtpunkt, eine eigenwillige Idylle aus zerbrechlichen Gefühlen und unergründlicher Leidenschaft, die über Jahre Bestand hat. Doch Lluis, Künstler mit Ambition und männlicher Ausstrahlung, bringt die feine Balance in Gefahr. Blanca hilft ihm bei der Vorbereitung einer Ausstellung, und Mario ahnt Verrat. Als er eines Tages nicht wie üblich um Punkt drei zur Siestakommt, sondern erst um halb vier, ist Blanca verschwunden. Und so füllt Mario die Leere in Haus und Herz, indem er sich Blanca neu erfindet - ein feines Gedankenspiel zwischen Schmerz, Sehnsucht und Hofnung, das die Vermisste näher bringt, als sie ihm jemals war ... Eine Liebe wird hier in Zweifel gezogen durch eine Nuance der Entfremdung, der Abkühlung, die alles in Frage stellt. Das Buch, dicht und von nahezu romantischer Sensibilität, beschreibt eine Wendung zur Tiefe durch eine Krisenerfahrung, eine Verwandlung durch Distanzierung, die Erneuerung der Liebe durch den verfremdeten Blick. Es ist ein wunder- und sehnsuchtsvolles Stück Literatur, das Zuneigung und Vertrauen als entscheidende Komponenten der Liebe feiert.
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Antonio Muñoz Molina wurde 1956 im andalusischen Úbeda geboren. Sein belletristisches Werk ist vielfach preisgekrönt; so wurde er beispielsweise gleich zwei Mal mit dem spanischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet. 1995 wurde er in die Königlich Spanische Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. Muñoz Molina lebt derzeit in Madrid und New York City, wo er bis 2006 das Instituto Cervantes leitete. 2013 wurde er mit dem Prinz-von-Asturien-Preis ausgezeichnet.
Willi Zurbrüggen, geboren 1949 in Borghorst, ist Literaturübersetzer und Schriftsteller. Er absolvierte eine Banklehre und arbeitete bei einer Investmentbank. Nach mehreren Reisen in den Maghreb und den Vorderen Orient sowie einem zweijährigen Aufenthalt in Mexiko und Mittelamerika arbeitet er seit 1980 als freier Literaturübersetzer. Zurbrüggen hat zahlreiche bedeutende Werke aus dem Spanischen ins Deutsche übertragen. Für seine Übersetzungen erhielt er internationale Preise. Willi Zurbrüggen lebt und arbeitet in Heidelberg. 1990: Übersetzerpreis des Spanischen Kulturministeriums in Madrid, 1995: Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft in Bonn, 1996: Literaturpreis der Stadt Stuttgart 2005: Stipendium des Deutschen Literaturfonds. 2012 erhielt Willi Zurbrüggen den "Jane Scatcherd-Preis" für seine Lebensarbeit. Er hat mit seinem übersetzerischen Werk einen großen Beitrag zur Wahrnehmung sowohl spanischer als auch lateinamerikanischer Autoren in Deutschland geleistet; Javier Cercas, Antonio Munoz Molina, Luis Sepúlveda, Antonio Skármeta, Manuel Vázquez Montalbán sind darunter die bekanntesten Namen.