Ulteriori informazioni
A new word has entered the German lexicon: "Wutbürger," "enraged citizen." It is generally used in the plural to designate crowds of people who are upset over certain issues; disaffected with the political process and feeling powerless, they come together to articulate their displeasure in public. Their "rage" is entirely focused on a particular aspect of outward reality, and their collective purpose is to change that aspect-in some instances, by drastic means. But what about the individual "Wutbürger"? What about the rage and disappointment that ultimately simmer within each one? What happens when pent-up feelings of frustration and impotence never find release? Christoph Grünberger and Andreas Lutz's video installation "Wutbürger" explores the personal rage and individual failure of a German man. Looking back on his life, the protagonist Stefan W.-played by Andreas Genschmar-relives various episodes that eventually led him into the dead end, effectively a prison of his own making, in which he now finds himself. A five-hour performance set in a custom-made box was recorded to produce images that give the viewer the feeling of being confronted with a live action that addresses him directly. The box and video installation have been presented in thirteen different public settings in Germany and won an Excellence Award at the 19th Japan Media Arts Festival. With essays by Andreas Genschmar, Andreas Lutz, Frauke Nowak, and Christoph Tratberger.
Riassunto
13 Akte deutsche Wut
Mit dem Plural „Wutbürger“ wird eine Gruppe von Menschen benannt, die sich aus Enttäuschung über die Politik oder gefühlter Machtlosigkeit zu bestimmten Themen zusammenfindet, um ihren Unmut öffentlich zu demonstrieren. Dabei konzentriert sich die Wut der Akteure ausschließlich auf einen äußeren Umstand. Das kollektive Ziel besteht darin, diesen – mit bisweilen drastischen Mitteln – zu verändern. Doch wie steht es um den Singular „Wutbürger“? Um die Wut und Enttäuschung, die letzten Endes jeder Einzelne in sich trägt? Was passiert, wenn sich ein ganzes Leben lang das Gefühl der Frustration und Machtlosigkeit aufstaut? Die Videoinstallation „Wutbürger“ von Christoph Grünberger und Andreas Lutz befasst sich mit der persönlichen Wut und dem individuellen Scheitern eines deutschen Mannes. Der von Andreas Genschmar dargestellte Protagonist Stefan W. durchlebt retrospektiv verschiedene Stationen seines Lebens, die ihn in die jetzige unumkehrbare Situation, in eine Art Gefängnis geführt haben. In einer eigens angefertigten Box wurde eine fünfstündige Performance aufgezeichnet, die beim Betrachter die Illusion einer gegenwärtigen und unmittelbar an ihn adressierten Handlung erzeugt. Die Box mit der Videoinstallation wurden an 13 verschieden öffentlichen Orten in Deutschland gezeigt und beim 19. Japan Media Arts Festival mit dem Excellence Award ausgezeichnet.
Mit Texten von Andreas Genschmar, Andreas Lutz, Frauke Nowak und Christoph Tratberger.