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Franz Kafkas "Brief an den Vater" prägte unser Bild von Hermann Kafka. Die neu aufgefundenen Erinnerungen des Lehrjungen Frantisek Basík an seine Jahre in der Galanteriewarenhandlung der Kafkas vermitteln allerdings überraschend andere Eindrücke. Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1952 hat Kafkas von persönlicher, selbstverständlich subjektiver Wahrnehmung gefärbter "Brief an den Vater" als Quelle für biographische Studien gedient. Als Frantisek Xaver Basík 1940 seine Lebenserinnerungen niederschrieb, wusste er nicht, dass der Weltruhm des Sohnes seines ehemaligen Lehrherrn bereits eingesetzt hatte. Er wollte ja auch nicht über Franz Kafka oder dessen Familie schreiben, sondern über seine Lehrjahre von 1892 bis 1895 in einer Prager Großhandlung, deren Inhaber zufällig ein gewisser Hermann Kafka war. Absichtslos, sozusagen in Nebensätzen liefert er uns ein lebendiges Bild vom Alltag der Kafkas. Hans-Gerd Koch stellt Kafkas "Brief an den Vater" und die Erinnerungen Basíks in ihren zeitgenössischen Kontext. Alena Wagnerová stellt die Problematik der Vaterfiguren und der Frauen der Gründerzeit anhand ausgewählter Einzelschicksale dar.
Info autore
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach einem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, trat Kafka 1908 in die "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt" ein, deren Beamter er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung im Jahr 1922 blieb. Im Spätsommer 1917 erlitt Franz Kafka einen Blutsturz; es war der Ausbruch der Tuberkulose, an deren Folgen er am 3. Juni 1924, noch nicht 41 Jahre alt, starb.
Relazione
"Ein Glücksfall nicht nur für Kafka-Fans." (Frankfurter Rundschau)