Ulteriori informazioni
Ein Kauz, der gern mit Pfeil und Bogen posierte, zur sexuellen Stimulation mittelalterliche Märtyrerszenen nachspielte - Samtpeitsche inklusive - und bei Wutanfällen Teekannen exekutierte: Bis in seine Fünfziger lag das verwöhnte Nesthäkchen noch seiner reichen Familie auf der Tasche. Dann wurde der österreichische Schriftsteller Heimito von Doderer (1896-1966) mit außergewöhnlichen Romanen und Erzählungen blitzartig berühmt. Eva Menasse plädiert leidenschaftlich für die Wiederentdeckung von Doderers vielgestaltigem Werk, das größte Gegensätze mühelos verbindet. Es ist formal avanciert, wahnsinnig komisch und sprachlich bildschön.
Info autore
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin bei 'Profil' in Wien. Sie wurde Redakteurin der FAZ, begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London und arbeitete nach einem Aufenthalt in Prag als Kulturkorrespondentin in Wien. 2013 wurde Eva Menasse mit dem 'Gerty-Spies-Literaturpreis' der Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz und dem Heinrich-Böll-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2015 wurde ihr der Jonathan-Swift-Preis für Satire und Humor verliehen. Eva Menasse lebt seit 2003 in Berlin.
Dieter Stolz, geb. 1960, studierte Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Philosophie in Münster und Berlin. Er promovierte 1992 mit einer Arbeit zu Konstanten und Entwicklungen im literarischen Werk von Günter Grass und unterrichtete ab 1993 als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Deutsche Philologie/Allg. und Vergl. Literaturwissenschaft der TU Berlin; parallel dazu arbeitete er seit 1996 als Redakteur für Sprache im technischen Zeitalter; zur Zeit ist er beim 'Literarischen Kolloquium' in Berlin tätig. Zahlreiche deutsch- und englischsprachige Veröffentlichungen zur Gegenwartsliteratur; Mitherausgeber der Günter-Grass-Werkausgabe.