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Bertolt Brecht war ein Jahrhundertgenie - vielleicht der bedeutendste Dramatiker seit Shakespeare. Aber war der große Dichter nicht zugleich ein elender Chauvinist? Hat er die Frauen, die ihn liebten und mit denen er arbeitete, rücksichtslos ausgenutzt und ausgebeutet - oder ist dieser Vorwurf nur billige Polemik und üble Nachrede?
Hiltrud Häntzschel geht einen neuen Weg, um diese vieldiskutierten Fragen zu beantworten: Sie berichtet vorrangig über Leben und Leistung der Frauen, die in Brechts Biographie eine besondere Bedeutung hatten, und stellt damit das Thema wieder auf das Niveau, das ihm gebührt. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Porträts von sieben höchst unterschiedlichen Frauen: Paula Banholzer, Marianne Zoff, Marieluise Fleißer, Helene Weigel, Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin und Ruth Berlau. Ihre Lebensgeschichten führen uns durch das verhängnisreiche zwanzigste Jahrhundert von Augsburg nach München und Berlin, in die Schweiz und nach Paris, unter das dänische Strohdach, nach Kopenhagen, Stockholm und in die finnische Einsamkeit, nach Moskau und in den Kaukasus, nach New York und Hollywood und am Ende zurück nach Berlin.
Was waren das für Frauen, die der Stückeschreiber liebte? Was hat sie zu Brecht gezogen, an ihn gebunden, was hat Brecht ihnen bedeutet, ihnen möglicherweise angetan? Welche Rolle spielten sie für die Entstehung seiner Texte und seines Theaterkonzepts? Und welche Rolle spielte Brecht für ihr eigenes Werk? Dieses Buch liefert keine pauschalen Antworten, sondern individuelle Beziehungsgeschichten und eine Fülle bislang unbekannten Materials. Es gibt der anhaltenden Debatte um die Rolle der Frauen in Brechts Leben und Werk neue Impulse - und ist ein wichtiger Beitrag sowohl zur Brecht-Biographik als auch zur Erforschung weiblicher Lebensentwürfe.
Info autore
Hiltrud Häntzschel, Dr. phil., arbeitet freiberuflich als Germanistin und Autorin in München. Mitarbeit an der Süddeutschen Zeitung, am Bayerischen Rundfunk, als Kuratorin an mehreren Ausstellungen. Publikationen zur Literatur der Weimarer Republik, zur Exilforschung, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsemigration, Biographik und zur Literatur von Frauen; Mitarbeiterin am Projekt "NS-Dokumentationszentrum München.