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Wie hat man sich das Alltagsleben eines angestellten Apothekers im 18. oder 19. Jahrhundert vorzustellen?
Während das Leben wissenschaftlich oder berufspolitisch engagierter Apotheker häufig gut untersucht ist, wurde ihren Angestellten bisher nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei machten sie die zahlenmäßig wesentlich größere Gruppe aus.
Das vorliegende Werk schließt diese Lücke und beschäftigt sich mit der Berufsgruppe der Apothekergehilfen in der Zeit vom 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Detailliert werden die Wohn- und Lebensverhältnisse, aber auch Ernährung, Kleidung sowie Arbeits- und Freizeit anhand von persönlichen Berichten, Autobiographien und weiteren Quellen geschildert. Ein Vergleich zwischen Gehaltshöhe und Lebenshaltungskosten ermöglicht die genaue Beurteilung der pekuniären Lage von Gehilfen im Untersuchungszeitraum.
Die Autorin untersucht die Aus- und Fortbildung der Apothekergehilfen und beleuchtet zudem die Gründe für deren häufige Auswanderung oder Abwanderung in andere Berufsfelder.
Auch das Miteinander im Apothekerhaushalt, das durch das Lebensmodell des 18. und 19. Jahrhunderts - den so genannten patriarchalischen Haushalt - beeinflusst war, wird eingehend vorgestellt, und schließlich untersucht die Verfasserin die Zukunftsaussichten sowie die soziale Absicherung und differenziert hier zwischen armen und wohlhabenden Gehilfen.