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Statt demokratischer Politik regiert uns heute ein ideologischer Politik-Ersatz: der Neoliberalismus, dessen bedingungsloses Ziel der blanke Profit ist. Heute werden ihm traditionelle Gesellschaftsformen geopfert. Doch die Diktatur des Profits kann uns auch die Zukunft kosten.
Mit ihrem ersten politischen Buch Der Terror der Ökonomie wurde Viviane Forrester über Nacht zur "Symbolfigur einer neuen Protestbewegung" (DIE ZEIT): Nie zuvor war so unverblümt beschrieben worden, wie rücksichtsloses Profitdenken in der Wirtschaft den unaufhaltsamen Rückgang der Beschäftigung verursacht und ihn zugleich vertuscht: beides auf Kosten der Menschen.
Doch was ist es, was wir heute erleben? Ist es die heimliche Herrschaft der Wirtschaft über die Politik? Im Gegenteil: Forresters neues Buch zeigt an brisanten Beispielen, daß in den westlichen Demokratien eine ideologische Diktatur entstanden ist, die nicht nur jede politische Entscheidung regelt, sondern der neben der Politik auch die Ökonomie selbst die "Wirtschaft für alle" zum Opfer gefallen ist: Es ist die neoliberale Ideologie, die heute die Parteienunterschiede einebnet und die einzig den puren, zunehmend virtuellen Profit anstrebt. Um seinetwillen werden nicht nur die "Arbeitsgesellschaften" zerstört. Gerade der Neoliberalismus verhindert auch, daß sinnvolle neue Formen der Arbeit zugänglich werden. Denn seine Profitideologie läßt moderne Technologien nicht als Erfindungen für Menschen zu. Die "neutrale Tatsache", so Forrester, daß die Welt durch neue Technologien zusammenwächst, vereinnahmt der Neoliberalismus unter dem Schlagwort "Globalisierung" für sich und macht daraus ein wahrhaft globales Spekulationsobjekt.
Forresters engagierte Darstellung der "Diktatur des Profits" ist deshalb zugleich ein Plädoyer für die Wiederkehr einer politischen Kultur.
Die Autorin: Viviane Forrester, in Paris 1927 geboren, lebt als Schriftstellerin, Essayistin und Literaturkritike
Info autore
Viviane Forrester, geboren 1927, lebt als Schriftstellerin, Essayistin und Literaturkritikerin (u.a. für Le Monde, Le Nouvel Observateur, Le Magazine litteraire, La Quinzaine litteraire) in Paris. In Deutschland wurde sie vor allem bekannt durch ihr Buch Der Terror der Ökonomie, das 1996 mit dem Prix Medicis ausgezeichnet wurde. Sie gilt als besondere Kennerin van Goghs und arbeitet bei der Fondation Vincent van Gogh in Arles mit, einer Assoziation zeitgenössischer Künstler.
Relazione
"Die konsequente Fortschreibung ihres Weltbestsellers Terror der Ökonomie. Viviane Forresters Verdienst ist es, dem Individuum, das sich über die zunehmende Unsicherheit seiner Existenz ängstigt und empört, mit ihren Büchern eine Stimme zu geben." Georg M. Oswald, Die Woche "Forrester ... ist keine Marxistin, sondern eine konservative Liberale; sie beklagt die Verantwortungslosigkeit der neuen Manager. In ihren Augen tun die Herren Michelin, Sommer und Ghosn nicht einfach ihre Pflicht, sondern sie sind Täter, die ihre Opfer in die Arbeitslosigkeit schicken." Reinhard Blomert, Berliner zeitung, 31.3./1.4.01