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Den Auslandsaktivitäten im deutschen Handwerk wurde bislang keine allzu große Beachtung geschenkt. Dies mag vor allem daran gelegen haben, dass Handwerksunternehmen überwiegend einen regionalen Absatzbereich aufweisen und Auslandsgeschäfte für sie daher kein Thema waren. Dies hat sich in den letzten Jahren beträchtlich geändert. Zwar ist bislang nur ein relativ kleiner Teil der Handwerksbetriebe im Ausland tätig, aber diese Betriebe demonstrieren sehr gut, dass zu diesem Wirtschaftsbereich neben eher traditionellen Berufen auch Betriebe gehören, die ein hohes technisches Know-how aufweisen, sich auf qualifizierte Mitarbeiter stützen können und in vielerlei Hinsicht innovativ sind. Ihre Auslandserfolge erringen Handwerksunternehmen nicht primär, weil sie billiger als ihre Konkurrenten anbieten, sondern weil sich ihre Produkt- und Leistungspalette qualitativ von derjenigen der Konkurrenz abhebt. Oft geschieht dies dadurch, dass sich Handwerksunternehmen auf kleine Nischen spezialisiert haben. Hier sind sie in vielen Ländern tätig; teilweise haben sie in ihrem kleinen Segment sogar weltweit eine führende Stellung. Über das Ausmaß des handwerklichen Auslandsengagements gab es bislang keine aktuellen Daten. Die Ergebnisse der Handwerkszählung von 1995 waren überholt, denn infolge der Erweiterung der EU, den Abbau von Exporthemmnissen und einer verstärkten Außenwirtschaftsberatung der Handwerkskammern sind die Export-, aber die Importumsätze seitdem stark gestiegen. Durch eine Kooperation mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) wurde eine breit angelegte Befragungsaktion bei Handwerksunternehmen angeregt, woran sich 30 Handwerkskammern beteiligten. Die vorliegenden Ergebnisse vermitteln nun erstmals sei zwölf Jahren wieder ein detailliertes Bild der handwerklichen Auslandsaktivitäten. Die Vermutung, dass sich das Auslandsengagement im Handwerk erhöht hat, wurde eindrucksvoll bestätigt. Die Zahl der Exporteure hat sich seit Mitte der 90er Jahre fast verdreifacht und der Exportumsatz hat sich annähernd verdoppelt. Darüber hinaus wird deutlich, dass im Handwerk nach wie vor ein nicht unbeträchtliches Exportpotenzial besteht. Wenn es gelingt, dieses Potenzial zu aktivieren, wozu vor allem die Außenwirtschaftsberater der Handwerkskammern ihren Beitrag leisten müssen, dürfte das Handwerk seinen Beitrag zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft noch erhöhen. Göttingen, im Januar 2008 Prof. Dr. Kilian Bizer (Direktor des ifh Göttingen).
Sommario
1. Einführung 12. Datenbasis 33. Export 63.1 Grunddaten 63.2 Unternehmensgrößen 153.3 Gewerbegruppen und Handwerkszweige 173.4 Regionale Gesichtspunkte 223.5 Zielländer 233.6 Art der Auslandsgeschäfte 283.7 Abnehmergruppen 304. Exportpotenzial 334.1 Exportbereitschaf 334.2 Exporttätigkeit 354.3 Hemmnisse eines handwerklichen Exportes 395. Import 435.1 Grunddaten 435.2 Differenzierung nach Unternehmensgrößen, Gewerbegruppen, Handwerkszweigen und Handwerkskammern 465.3 Herkunftsländer 496. Ergebnisvergleich mit anderen Untersuchungen 516.1 Vorbemerkungen 516.2 Befragungen von Handwerksunternehmen 516.3 Statistik im Verarbeitenden Gewerbe 546.4 IAB-Betriebspanel 577. Kurzfassung und Resümee 607.1 Kurzfassung 607.2 Resümee 66II Anhang 68A1 Methodische Hinweise zur Gewichtung 68A2 Tafel im Anhang 76A3 Fragebogen 95A4 Beteiligte Handwerkskammern 96A5 Zusammensetzung der Gewerbegruppen 97A6 Literaturverzeichnis 98