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Ist das Spurenlesen archaischer Restbestand eines 'wilden Wissens' oder lässt es sich in allen entfalteten Zeichen-, Erkenntnis- und Interpretationstechniken aufspüren? Wie kann das Spurenlesen vom Textlesen und vom Interpretieren sprachlicher und bildlicher Zeichen abgegrenzt werden? Bilden Spuren die Nahtstelle der Entstehung von Sinn und Nichtsinn? Verbinden sie unsere Zeichenpraktiken mit der Dinghaftigkeit, Körperlichkeit und Materialität der Welt? Werden Spuren entdeckt oder werden sie im Akt des Spurenlesens überhaupt erst hervorgebracht? Das sind Fragen, auf die der Band Antworten sucht. Seine Leitidee ist, dass das Spurenlesen eine Orientierungstechnik und eine Wissenskunst verkörpert, die nicht nur in der Philosophie und den Geisteswissenschaften, sondern auch in den Naturwissenschaften wirksam wird.
Sommario
Sybille Krämer: Was also ist eine Spur? Und worin besteht ihre epistemologische Rolle? Eine Bestandsaufnahme Helmut Pape: Fußabdrücke und Eigennamen: Perces Theorie des relationalen Kerns der Bedeutung indexikalischer Zeichen Uwe Wirth: Zwischen genuiner und degenerierter Idexikalität: Eine Peircesche Perspektive auf Derridas und Freuds Spurbegriff Werner Stegmaier: Anhaltspunkte. Spuren zur Orientierung Peter Geimer: Das Bild als Spur. Mutmaßung über ein untotes Paradigma Mirjam Schaub: Die Kunst des Spurenlegens und -verfolgens. Sophie Calles, Francis Alys' und Janet Cardiffs Beitrag zu einem philosophischen Spurenbegriff Ze'ev Levy: Die Rolle der Spur in der Philosophie von Emmanuel Levinas und Jacques Derrida Sybille Krämer: Immanenz und Transzendenz der Spur: Über das epistemologische Doppelleben der Spur Werner Kogge: Spurenlesen als epistemologischer Grundbegriff: Das Beispiel der Molekularbiologie Gernot Grube: abfährten arbeiten
Info autore
Sybille Krämer ist Professorin für Philosophie an der FU Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin.
Riassunto
Ist das Spurenlesen archaischer Restbestand eines ›wilden Wissens‹ oder lässt es sich in allen entfalteten Zeichen-, Erkenntnis- und Interpretationstechniken aufspüren? Wie kann das Spurenlesen vom Textlesen und vom Interpretieren sprachlicher und bildlicher Zeichen abgegrenzt werden? Bilden Spuren die Nahtstelle der Entstehung von Sinn und Nichtsinn? Verbinden sie unsere Zeichenpraktiken mit der Dinghaftigkeit, Körperlichkeit und Materialität der Welt? Werden Spuren entdeckt oder werden sie im Akt des Spurenlesens überhaupt erst hervorgebracht? Das sind Fragen, auf die der Band Antworten sucht. Seine Leitidee ist, dass das Spurenlesen eine Orientierungstechnik und eine Wissenskunst verkörpert, die nicht nur in der Philosophie und den Geisteswissenschaften, sondern auch in den Naturwissenschaften wirksam wird.