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Der Schwarzplan einer Stadt ist die ehrlichste Infografik. Daraus lässt sich ablesen, wie die Geschichte der Stadt mitgespielt hat. Was sie aufblühen ließ, welche Wunden sie davon trug und wo das nächste Kreativ-Quartier entsteht. Das macht Schwarzpläne über ihre ästhetische Wirkung hinaus so interessant.Einhundert deutsche Städte haben wir für Sie auf den Röntgentisch gelegt und auf die Bauten als tiefschwarze Flächen reduziert. In Maßstab und Darstellung derart vereinheitlicht zeigen die Städte ihre Struktur umso lesbarer. Ohne die Ablenkung urbaner Umtriebigkeit entdecken Sie das Erbgut der Städte. Sie lernen eine Art Meta-Urbanität lesen, die dem Begriff Stadtbaukunst seine Bedeutung zurückgibt.Gleichzeitig entdecken Sie, dass es eine Art städtebauliches Baukastensystem der Jahrhunderte gab: Plätze für Markttätigkeit oder Versammlungen, breite Straßen, wenn das Militär sie für Paraden brauchte, Befestigungen, wenn die Stadt strategische Bedeutung hatte, Gemeindezentren und flatschige Schulbauten, wenn es sich um Stadterweiterungen der Neunzehnhundertsiebziger Jahre handelt. Diese Stadtbausteine sind die Vokabeln des Städtebaus. Sie zu kennen, heißt die Sprache der Stadt verstehen lernen.Dann verrät ein simpler Schwarzplan am Esstisch mehr als die meisten Stadtführungen vor Ort. Oder anders gesagt: Sie werden zum Guide statt zum Regenschirm-Hinterherrenner - und das mögen wir Kreativen doch lieber, oder?
Info autore
Inga Mueller-Haagen (*1980) kam mit großartiger Architektur schon zu Schulzeiten in Berührung, das Gymnasium, auf dem sie Abitur machte wurde von Arne Jacobsen gebaut. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft studierte sie Architektur und arbeitet seit 2005 gemeinsam mit Lothar Többen. 2007 gründeten sie das Büro ARCHTM. Seit 2012 ist Többen mit an Bord, seither firmiert das Duo unter THM.
Inga Mueller-Haagen ist ebenso auf dem Wasser (Segelboot) als auch auf dem Land (Altstadthaus in Lübeck) zuhause, sie liebt das Reisen und das Erwandern von Städten.Jörn Simonsen stammt von der dänischen Grenze nahe Flensburg und arbeitet seit 1999 als Architekt in Lübeck. Seine Begeisterung für Architektur gibt er nicht nur in der DNA der Stadt weiter, sondern engagierte sich 2012/13 auch als Lehrbeauftragter an der FH Lübeck. Er wandert gern, am liebsten in Verbindung mit Abstechern in italienische Städte und initiiert in einer kleinen Bootswerft zusammen mit Freunden die Begegnung von Jazzfans, Musikern und Ostsee-Urlaubern. Jörn Simonsen ist Vater zweier Söhne.Lothar Többen (*1981) ist in Osnabrück aufgewachsen. Schon früh begeisterte sich der Sohn einer Künstlerin für Design und Kunst und setzte sich mit Streetart und digitalen Medien auseinander. 2002 begann er, in Lübeck Architektur zu studieren und arbeitete schon während des Studiums mit Inga Mueller-Haagen zusammen, mit der er nach dem Diplom 2007 das Büro ARCHTM Ingenieure gründete, das sich neben der Architektur auch mit digitalen 3-D-Darstellungen, Print-Produkten, Webdesign und Produktgestaltung beschäftigt.
Riassunto
Der Schwarzplan einer Stadt ist die ehrlichste Infografik. Daraus lässt sich ablesen, wie die Geschichte der Stadt mitgespielt hat. Was sie aufblühen ließ, welche Wunden sie davon trug und wo das nächste Kreativ-Quartier entsteht. Das macht Schwarzpläne über ihre ästhetische Wirkung hinaus so interessant.
Einhundert deutsche Städte haben wir für Sie auf den Röntgentisch gelegt und auf die Bauten als tiefschwarze Flächen reduziert. In Maßstab und Darstellung derart vereinheitlicht zeigen die Städte ihre Struktur umso lesbarer. Ohne die Ablenkung urbaner Umtriebigkeit entdecken Sie das Erbgut der Städte. Sie lernen eine Art Meta-Urbanität lesen, die dem Begriff Stadtbaukunst seine Bedeutung zurückgibt.
Gleichzeitig entdecken Sie, dass es eine Art städtebauliches Baukastensystem der Jahrhunderte gab: Plätze für Markttätigkeit oder Versammlungen, breite Straßen, wenn das Militär sie für Paraden brauchte, Befestigungen, wenn die Stadt strategische Bedeutung hatte, Gemeindezentren und flatschige Schulbauten, wenn es sich um Stadterweiterungen der Neunzehnhundertsiebziger Jahre handelt. Diese Stadtbausteine sind die Vokabeln des Städtebaus. Sie zu kennen, heißt die Sprache der Stadt verstehen lernen.
Dann verrät ein simpler Schwarzplan am Esstisch mehr als die meisten Stadtführungen vor Ort. Oder anders gesagt: Sie werden zum Guide statt zum Regenschirm-Hinterherrenner – und das mögen wir Kreativen doch lieber, oder?