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Die Briefe vermitteln ein Bild von Brochs politischen Diskussionen mit Kahler im amerikanischen Exil. In ihnen geht es u.a. um den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg, die Gefahr der Atombombe für die Menschheit, um den Kalten Krieg mit den Folgen der McCarthy-Ära, die Einstellung zu Deutschland und Österreich in den Nachkriegsjahren und die Frage der Hilfe für diese beiden Länder, die Gründung Israels und die Rolle des Intellektuellen allgemein. Zudem schildert Broch die Intentionen seiner Romane "Der Tod des Vergil" und "Die Schuldlosen" sowie seiner Studien zu den internationalen Menschenrechten, seiner Überlegungen zur demokratischen Erziehung, zur "Massenwahntheorie" und seines kulturhistorischen Werks "Hofmannsthal und seine Zeit". Im Persönlichen werden jüdisch-altösterreichische Retrospektiven eingeschaltet, aktuelle Frauenfreundschaften, die ihn überfordern, geschildert und die Bemühungen seiner Gönner kommentiert, die ihm den Nobelpreis verschaffen wollen, Stellen an deutschen Universitäten vermitteln möchten und ihn zum Mitglied der Darmstädter Akademie gewählt haben, dies meistens mit ironischem Unterton und einer für den Autor typischen Selbstkritik.
Info autore
Hermann Broch wuchs in Wien auf, leitete zwanzig Jahre lang die Textilfabrik seiner Familie, begann 1927 mit dem Leben als freier Schriftsteller, musste als Jude nach dem 'Anschluss' von 1938 aus Österreich fliehen. Er emigrierte im gleichen Jahr in die USA, wo er anfänglich in New York lebte. 1942 wurde Princeton, New Jersey, sein fester Wohnsitz. 1949 siedelte er über nach New Haven, Connecticut, wo er Kontakte zur Fakultät der Yale University hatte; im dortigen German Department wurde er Lektor ehrenhalber. 1951 erlag er einem Herzschlag.