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Seit geraumer Zeit haben Politik und Wirtschaft die Universität als 'Problemfall' entdeckt. Fürsorglich, wie sie nun einmal sind, fühlen sie ihr den Puls, diagnostizieren erhebliche Ausfallerscheinungen, verschreiben eine Therapie und versprechen, sie damit fit fürs 21. Jahrhundert zu machen. Die Programme, die sie vorschlagen, sind technokratisch: Die Universitäten sollen sich ihre Studenten selbst aussuchen; sie sollen kürzere, praxisbezogene Studiengänge einführen, miteinander in Wettbewerb treten und ihre Leitungsstruktur der Wirtschaft anpassen. Unaufhörlich fordern sie, die Effizienz der Universitäten zu verbessern, vernachlässigen dabei jedoch die Frage, worin der eigentliche Zweck der Universität besteht und woran Organisation, Struktur und Leistungsfähigkeit zu messen sind. Mit Hilfe vieler Beispiele arbeitet Arnd Morkel die Schwächen des neuen Hochschulrahmengesetzes heraus und entwirft ein tragfähiges 'Gegenkonzept': Die Universität muss eine klare Vorstellung von sich selbst und ihrer Aufgabe haben und ihr eigenes Ethos entwickeln. Sie muss auf der Schule aufbauen, sich gesundschrumpfen, mit anderen Universitäten konkurrieren und ihre Verfassung verteidigen. Das vorliegende Buch berücksichtigt alle wichtigen Aspekte der aktuellen Reformdiskussion.
Info autore
Arnd Morkel, geb. 1928, emeritierter Professor für Politikwissenschaft, war zwölf Jahre Präsident der Universität Trier. In zahlreichen Abhandlungen setzt er sich seit vielen Jahren kritisch mit Hochschulfragen auseinander.
Relazione
'Nicht jedes Buch liest man auf einmal durch, schon gar nicht Bücher über Bildungspolitik. Es gibt aber Bildungspolitiker, die große Zusammenhänge herzustellen verstehen, die klug, manchmal sarkastisch und stets skeptisch sind und sehr lesbare, manchmal sogar spannende Bücher schreiben können. Arnd Morkel, Politikwissenschaftler und ehemaliger Präsident der Universität Trier, hat so ein Buch geschrieben. Das Buch ist eine Streitschrift gegen die Mittelmäßigkeit, gegen die Technokratie und gegen die Anmaßung, immer schlichtere Fragestellungen zu Wissenschaften aufzublasen. Es sollte daher Pflichtlektüre für alle werden, denen der Ruin unserer Universitäten noch abwendbar scheint, denn, um es mit Morkel zu sagen: 'Wir brauchen einen Eklat. Nur er mag Aufmerksamkeit zu erregen und zu mobilisieren.' Das ist diesem Buch zu wünschen.' Die Welt