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Als Christoph Schlingensief in seiner Aktion »Bitte liebt Österreich« (2000) Asylbewerber vor der Wiener Staatsoper in »Big Brother«-Container pferchte und die Passanten im Stil einschlägiger Reality-Shows über deren Abschiebung »voten« ließ, war das Gros der Passanten zunächst nicht in der Lage, zwischen künstlerischer Performance, TV-Trash und Realität zu unterscheiden.
Doch nicht nur die Grenzen von Kunst und Leben sind in Bewegung, auch diejenigen zwischen den Einzelkünsten selbst verflüchtigen sich, sodass die kunstwissenschaftlichen Einzeldisziplinen den Arbeiten kaum mehr gerecht werden.
Die Interart Studies spüren an Beispielen aus Film, Theater, bildender Kunst, Musik, in Ästhetik und Medientheorie Phänomene der Überschreitung auf, um zu erproben, wie diese mit neuen Mitteln methodisch und theoretisch adäquat zu fassen sind.
Info autore
Erika Fischer Lichte, geb. 1943; Studium der Theaterwissenschaft, Slavistik, Germanistik, Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Universität Hamburg; 1972 Promotion; 1973-96 Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Komparatistik und Theaterwissenschaft an den Universitäten Frankfurt am Main, Bayreuth und Mainz; seit 1996 Professorin für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur europäische Theatergeschichte sowie zu Ästhetik und Theorie des Theaters.
Kristiane Hasselmann (Dr. phil.) ist Postdoktorandin am Internationalen Graduiertenkolleg »InterArt« am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, wo sie zum ästhetischen Tabubruch im Theater der Gegenwart forscht.
Markus Rautzenberg, geboren 1972, promovierte nach einem Studium der Neueren Deutschen Literatur, Philosophie und Theaterwissenschaft in Philosophie und ist zur Zeit Postdoktorand am Internationalen Graduiertenkolleg "InterArt" der Freien Universität Berlin.
Relazione
Besprochen in:
GERMANISTIK, 52/3-4 (2012)