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In den Jahren 1505/06 fuhr der Tiroler Balthasar Springer im Auftrag der Fugger von Lissabon aus rund um Afrika nach Indien, um gemeinsam mit anderen Schiffen den soeben entdeckten Seeweg nach Indien zu erproben und mit dem begehrten Pfeffer zurückzukommen. 20 Monate dauerte die abenteuerliche Fahrt, über die er kurz darauf ein schmales Büchlein erscheinen ließ, von dem es heute nur noch vier Stück gibt: Es ist einer der frühesten deutschsprachigen Reiseberichte und enthält neben der Beschreibung der Erlebnisse, der Naturwunder und Menschen, denen die staunenden Europäer begegneten, auch Holzschnitte des berühmten Hans Burgkmair, der nach Springers Beschreibung Frauen und Kinder, Krieger und Fürsten der fremden Völker darstellte.
Der Geograph und Historiker Andreas Erhard hat in mehrjähriger Forschungsarbeit alles Wissenswerte rund um Balthasar Springer, seine Abenteuer und den historischen Hintergrund zusammengetragen und die Stationen von Springers Reise besucht, worüber er hier in Wort und Bild berichtet. Spingers Buch von 1509 sowie weitere Stiche Burgkmairs, die einzeln verbreitet wurden, sind im Faksimile abgedruckt, zusätzlich in unsere heutige Sprache übertragen und kommentiert. Die Kunsthistorikerin Eva Ramminger erläutert Burgkmairs Arbeit und die ebenfalls abgebildeten zeitgenössischen Karten, die zum Großteil bisher unveröffentlicht sind. Auch auf einen von Springers Begleitern auf dieser "Merfart" gehen die Autoren näher ein, ist es doch niemand geringerer als Oswald von Wolkenstein, der das Abenteuer zur See in einem seiner Gedichte schildert.
Info autore
Andreas Ehrhard (Fotos) studierte an der Fachhochschule in Dortmund Foto- und Film-Design. Heute arbeitet als freier Fotograf und betreibt ein Atelier für Visuelle Kommunikation.