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Einer der bekanntesten Sätze der Bibel stammt aus dem Buch Levitikus: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Lev 19,18). Weniger vertraut ist die Tatsache, dass nur einige Verse später dieselbe Liebe gegenüber dem Fremden gefordert wird (Lev 19,33-34). Für viele Menschen ist das dritte Buch der Tora des Mose mit seinen Ausführungen zum Opfergottesdienst, den Reinheitsvorschriften und ethischen Forderungen eine terra incognita. Und doch hat Levitikus durch die darin verborgenen Idealvorstellungen von Gott, von den Beziehungen zwischen Gott und Mensch sowie zwischen Mensch und Mensch sowohl Kultur als auch Werte der westlichen Welt weitreichend geprägt. Im Judentum wird es an zehn Schabbaten im Jahr hintereinander auf Hebräisch in der Synagoge vorgelesen und zahlreiche Vorschriften der Halacha (des jüdischen Religionsgesetzes) beziehen sich darauf. Im Christentum wird so gut wie nie daraus gelesen oder darüber gepredigt, trotzdem stammen zentrale Aspekte christlicher Theologie aus Konzepten, die ihre Grundlegung in Levitikus erhalten. Für diejenigen, die sich in die innere Logik dieses antiken Buches, das zwei Weltreligionen als »kanonisch«, maßgeblich und heilig ansehen, hineindenken wollen, möchte der vorliegende Kommentar Hilfestellungen und neue Lesevorschläge geben. Vieles ist aus bisherigen Kommentierungen zusammengetragen, kritisch gesichtet und bewertet; manches ist neu und wird als Empfehlung für eine so noch nicht unternommene Lektüre und Verständnisweise unterbreitet.
Info autore
Christian Frevel, geboren 1962, Dr. theol., ist Professor für Altes Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.
Dr. theol. habil. Thomas Hieke, geboren 1968, ist seit 2007 Professor für Altes Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Prof. Dr. Ulrich Berges, geb. 1958 in Münster/ Westf. Studium der kath. Theologie und Bibelwissenschaften in Salzburg, Rom, Jerusalem. Promotion 1988; Lehrtätigkeit in Lima/ Peru (1989-1994) ; Habilitation 1998 in Münster; Mai 1998-Juni 2005 Professor für Exegese und Theologie des Alten Testaments an der Universität Nimwegen (NL); Juli 2005-Sept. 2009: Professor für Altes Testament an der Universität Münster (NF Erich Zenger); Ab 1.10. 2009: Professor für Altes Testament an der Universität Bonn (NF Frank-Lothar Hossfeld)
Prof. Dr. Christoph Dohmen hat den Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg inne. Seit 2001 ist er Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission.
Ludger Schwienhorst-Schönberger ist Professor für AT in Wien.
Erich Zenger, 1939 - 2010, katholischer Theologe und Bibelwissenschaftler, einer der bedeutendsten Alttestamentler unserer Zeit; Studium der Philosophie, Theologie und Orientalistik in Rom, Jerusalem, Heidelberg, Münster und Würzburg, 1964 Priester, 1971 Dr. theol., 1971 - 1973 Professor für Alttestamentliche Wissenschaft in Eichstätt, 1973 - 2004 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, Gastprofessuren an der Dormitio Abtei in Jerusalem und an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 1976 Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim ZdK, Herausgeber von Herders Theologischen Kommentar zum Alten Testament. Forschungsschwerpunkte: jüdisch-christlicher Dialog, Pentateuchforschung, Psalmenforschung.
Riassunto
Einer der bekanntesten Sätze der Bibel stammt aus dem Buch Levitikus: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Lev 19,18). Weniger vertraut ist die Tatsache, dass nur einige Verse später dieselbe Liebe gegenüber dem Fremden gefordert wird (Lev 19,33–34). Für viele Menschen ist das dritte Buch der Tora des Mose mit seinen Ausführungen zum Opfergottesdienst, den Reinheitsvorschriften und ethischen Forderungen eine terra incognita. Und doch hat Levitikus durch die darin verborgenen Idealvorstellungen von Gott, von den Beziehungen zwischen Gott und Mensch sowie zwischen Mensch und Mensch sowohl Kultur als auch Werte der westlichen Welt weitreichend geprägt. Im Judentum wird es an zehn Schabbaten im Jahr hintereinander auf Hebräisch in der Synagoge vorgelesen und zahlreiche Vorschriften der Halacha (des jüdischen Religionsgesetzes) beziehen sich darauf. Im Christentum wird so gut wie nie daraus gelesen oder darüber gepredigt, trotzdem stammen zentrale Aspekte christlicher Theologie aus Konzepten, die ihre Grundlegung in Levitikus erhalten. Für diejenigen, die sich in die innere Logik dieses antiken Buches, das zwei Weltreligionen als »kanonisch«, maßgeblich und heilig ansehen, hineindenken wollen, möchte der vorliegende Kommentar Hilfestellungen und neue Lesevorschläge geben. Vieles ist aus bisherigen Kommentierungen zusammengetragen, kritisch gesichtet und bewertet; manches ist neu und wird als Empfehlung für eine so noch nicht unternommene Lektüre und Verständnisweise unterbreitet.