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Väterlichkeit, Männlichkeit und Mannsein sind seit Jahrzehnten öffentlicher Kritik ausgesetzt, die sich im Extremfall bis zur Entwertung des Männlichen gesteigert hat. Doch nicht nur das Image der traditionellen Männerrolle ist lädiert, es droht auch der Abstieg in Bildung und Beruf. Und um die Gesundheit der Männer ist es ebenfalls nicht gut bestellt. Die erheblichen Risiken, die mit der Männerrolle verbunden sind, sind wissenschaftlich belegt. Die Forderung nach mehr Geschlechtergerechtigkeit hat mittlerweile bei vielen Männern und Jungen zu Benachteiligungen und Orientierungsproblemen geführt. Die mediale Fokussierung auf die destruktiven Seiten der Männlichkeit hat eine defizitorientierte Sicht auf Männer bewirkt und zu großer Verunsicherung der männlichen Identität geführt.
Nach einer langen Phase feministisch geprägter Reflexion sind nun vor allem die Männer selbst gefragt: Wie geht es Ihnen heute wirklich? Welche neue Rollen- und Identitätsentwürfe könnten sie erproben? Die humanethologischen, entwicklungspsychologischen, psychoanalytischen und sozial- und kulturwissenschaftlichen Beiträge namhafter Autoren liefern fundierte Bestandsaufnahmen zur aktuellen Lage des Mannes und setzen sich mit den Perspektiven für ein neues Männerbild auseinander.
Sommario
Vorwort der Herausgeber
Elmar Brähler und Lena Spangenberg: Der kranke Mann - Warum Männer früher sterben
Walter Hollstein: Der entwertete Mann
Gerhard Amendt: Der verlassene Mann oder: Ich habe mich nicht von meinen Kindern scheiden lassen
Matthias Franz: Der vaterlose Mann. Die Folgen kriegsbedingter und heutiger Vaterlosigkeit
Mathias Hirsch: Pseudo-ödipales Dreieck - ein häufiges Muster männlicher Sozialisation
Klaus Hurrelmann: Leistungsdefizite junger Männer - was sind die Ursachen und Hintergründe?
Rainer Krause: Affektentwicklung: männliche Stile der Affektregulation
Karl Grammer, Elisabeth Oberzaucher und Iris Holzleitner: Die Evolution des männlichen Verhaltens
Martin Dinges: Hoffnungen für den »neuen Mann«? Alternativen aus der Geschichte?
Info autore
Andre Karger, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalytiker, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Düsseldorf.