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Schon etwa 150 Jahre vor der "Dialektik der Aufklärung" begannen Wissenschaftler, darunter zahlreiche Jüdinnen und Juden, die moderne Judenfeindschaft begrifflich zu erfassen und zu erklären. Der vorliegende Band rekonstruiert erstmals viele dieser aus verschiedenen politischen Richtungen, gesellschaftlichen Bereichen und akademischen Disziplinen stammenden Erklärungsansätze. Sichtbar wird eine vielgestaltige Forschung, die bislang als Vorgeschichte heutiger Antisemitismustheorien kaum Berücksichtigung fand. Erkenntnisleitend für die Analysen ist die Frage, inwiefern es diesen Beschreibungsversuchen gelang, die herrschenden antisemitischen Vorurteile und Denkweisen zu überwinden und dabei Grundlagen für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung zu formulieren. Zu den Autorinnen und Autoren der hier diskutierten Texte gehören u.a. Saul Ascher, Fritz Bernstein, Nathan Birnbaum, Isaac Breuer, Constantin Brunner, Christian Konrad Wilhelm von Dohm, Norbert Elias, Eduard Fuchs, Emma Goldman, Julius Goldstein, David Kaufmann, Bernard Lazare, Moritz Lazarus, Leo Trotzki, Mark Vishniak und Arnold Zweig.
Info autore
Hans-Joachim Hahn, geb.1950, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem Studium der Anglistik und Sportwissenschaft für das höhere Lehramt arbeitete er im Bereich der gemeinnützigen Erwachsenenbildung und war von 1984 1989 Deutschland-Direktor der christlichen Organisation Campus für Christus. 1996 gründete er das Professorenforum, ein Netzwerk von Hochschullehrern, das er bis heute koordiniert. Ziel des christlich orientierten Netzwerkes ist es, die ursprüngliche akademische Kultur des respektvollen und toleranten Umganges mit gegensätzlichen Überzeugungen auf der Suche nach der Wahrheit zu kultivieren und zu fördern. Hahn ist Keynote-Speaker, Lehrbeauftragter an mehreren Hochschulen zum Thema "Wirtschaftsethik"; er ist Buchautor und Mitherausgeber der Buchreihe des Professorenforums.