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Eine pharmakologische Einflußnahme auf das sympathische Ner vensystem ist auf zwei Wegen möglich, einmal durch Hemmung der peripher ausgelösten Sympathicuswirkungen mittels adrenolytischer bzw. sympathicolytischer Substanzen, zum anderen durch eine Blok kierung der cholinergischen Erregungsübertragung in den ganglionären Schaltstellen des vegetativen Nervensystems. Die klinische Beurteilung solcher Stoffe war bisher aber dadurch erschwert, daß die therapeutische Anwendung auf tierexperimentellen Ergebnissen basierte und vielfach keine exakte Prüfung der pharmakologischen Wirksamkeit am Men schen vorausgegangen war. Mit der vorliegenden Arbeit hat Bernsmeier versucht, die spezifi sche Wirkung der Sympathicolytica und der Ganglienblocker am menschlichen Organismus festzustellen. An Hand der Untersuchungen wird der Beweis erbracht, daß die kritiklose Übertragung tierexperi menteller Erfahrungen auf die Klinik oftmals zu Fehlschlüssen in der Deutung von Befunden führen kann. Die Ausrichtung auf das Pro blem der Quantität zeichnet die Untersuchungen aus. Die Bedeutung der Hemmungsstoffe beider Gruppen für die innere Medizin ist nach den klinischen Erfahrungen der letzten Jahre aus führlich dargestellt und bewertet. Mit modernsten Methoden wurde der Einfluß auf die Hirndurchblutung gemessen. Die Ergebnisse stehen heute so sehr im Brennpunkt des allgemeinen Interesses, daß sie eine weite Verbreitung erfahren dürften. Die Arbeit stellt ein Beispiel einer klinischen Pharmakologie dar, die diesen oft mißverstandenen und falsch gebrauchten Ausdruck wirklich verdient. München, im Februar 1954 Prof. Dr. Dr. G. Bodechtel Direktor der H. Medizinischen Klinik der Universität München Inhaltsverzeichnis.
Sommario
A. Einleitung und Problemstellung.- 1. Vegetatives Nervensystem und innere Erkrankungen.- 2. Definition der vegetativen Hemmungsstoffe.- B. Die Blockierung des adrenergischen Systems durch die Sympathicolytica.- I. Übersicht über die Hemmungssubstanzen.- II. Übersicht über die pharmakologischen Eigenschaften der Sympathicolytica nach tierexperimentellen Untersuchungen.- III. Untersuchungen über die sympathicolytische Wirksamkeit am Menschen.- IV. Der Mechanismus der "Adrenalinumkehr" am Blutdruck.- V. Klinische und experimentelle Untersuchungen bei der Anwendung der Sympathicolytica am Menschen.- VI. Die Blockierung des adrenergischen Systems in der klinischen Therapie.- C. Die Beeinflussung des vegetativen Systems durch die Ganglienblocker.- I. Übersicht über die ganglienblockierenden Substanzen.- II. Zur Wirksamkeit der Ganglienblocker nach tierexperimentellen Beobachtungen.- III. Klinische experimentelle Beobachtungen mit ganglienblockierenden Substanzen.- IV. Zur therapeutischen Verwendung der Ganglienblocker.- D. Zusammenfassende Übersicht über die Bedeutung der chemischen Sympathicushemmung für die klinische Medizin.