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Der Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller Schalom Ben-Chorin und dem Religionshistoriker Hans-Joachim Schoeps, der sich über vier Jahrzehnte (1934-1979) hinzieht, kreist im wesentlichen um ein Thema: Jüdische Theologie. In politischen Fragen Antipoden - empfand Schoeps seine preußische Herkunft als Schicksal, das seine Existenz unwandelbar formte, bekannte sich Schalom Ben-Chorin frühzeitig zum Zionismus und zog daraus seine Konsequenzen -, verband beide die Erkenntnis der Notwendigkeit jüdischer Theologie in unserer Zeit. Schoeps, Franz Rosenzweig folgend, ging von der Bejahung der Galuth (Diaspora) aus, während Ben-Chorin die Verwirklichung des Judentums primär in Israel sah und noch heute sieht. Beiden ging es um die Aufzeigung der Demarkationslinien des jüdischen Glaubens, von dem sie meinten, daß er aus der Bewußtseinslage des heutigen Menschen, in Konfrontation mit dem Komplex der Überlieferung, gewonnen werden sollte.
Sommario
Ben-Chorin, Schalom: Was ist jüdische Theologie?
Info autore
Schalom Ben-Chorin, 1913 in München geboren, wo er Literaturgeschichte und vergleichende Religionswissenschaften studierte, emigierte 1935 nach Jerusalem. Für sein Wirken und Werk wurden ihm hohe Auszeichnungen verliehen, unter anderem der Leo-Baeck-Preis (1959) und die Buber-Rosenzweig-Medaille (1982). Das Reformrabbinerseminar Hebrew Union College (Cincinnati, Jerusalem) ernannte ihn 1980 zum Fellow oft the College. Die Landesregierung von Baden-Württemberg verlieh Schalom Ben-Chorin 1986 den Professorentitel. 1988 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität München, 1993 die Ehrendotkorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.
Geboren 1909 in Berlin, gestorben 1980 in Erlangen. Studierte Religionswissenschaft, Geschichte, Germanistik und Philosophie in Heidelberg, Berlin, Marburg und Leipzig. Promotion in Religionswissenschaft 1932 bei Joachim Wach (Jüdischer Glaube in dieser Zeit, Berlin 1932). 1933 Staatsexamen. Bis zur Emigration nach Schweden im Jahre 1938 Privatlehrer und Verleger (Vortrupp Verlag). Während des Krieges religionsgeschichtliche Arbeiten. Nach der Rückkehr 1946 Habilitation in Marburg. 1947 Ruf auf ein persönliches Ordinariat für Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Erlangen. Ab 1950 ordentlicher Professor. Vorstand des Seminars für Religions- und Geistesgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg. Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift seit 1947. Vorsitzender der Gesellschaft für Geistesgeschichte. Mitglied des Beirats der Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Arbeitsgebiete: Urchristentum, historische Theologie, Wissenschaft für Judentum, Allgemeine Geistesgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts. Neben den religions- und geistesgeschichtlichen Arbeiten bedeutende Veröffentlichungen zur Geschichte Preußens.
Julius H. Schoeps, geb. 1942 in Schweden, ist mütterlicherseits ein Nachfahre der Familie Mendelssohn-Bartholdy. Er studierte in Erlangen und Berlin Geschichte, Geistesgeschichte, Politische Wissenschaft und Theaterwissenschaft. 1974-1992 Professor an der Universität Duisburg, seit 1992 Professor für Neuere Geschichte und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Geschichte.
Riassunto
Der Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller Schalom Ben-Chorin und dem Religionshistoriker Hans-Joachim Schoeps, der sich über vier Jahrzehnte (1934-1979) hinzieht, kreist im wesentlichen um ein Thema: Jüdische Theologie. In politischen Fragen Antipoden - empfand Schoeps seine preußische Herkunft als Schicksal, das seine Existenz unwandelbar formte, bekannte sich Schalom Ben-Chorin frühzeitig zum Zionismus und zog daraus seine Konsequenzen -, verband beide die Erkenntnis der Notwendigkeit jüdischer Theologie in unserer Zeit. Schoeps, Franz Rosenzweig folgend, ging von der Bejahung der Galuth (Diaspora) aus, während Ben-Chorin die Verwirklichung des Judentums primär in Israel sah und noch heute sieht. Beiden ging es um die Aufzeigung der Demarkationslinien des jüdischen Glaubens, von dem sie meinten, daß er aus der Bewußtseinslage des heutigen Menschen, in Konfrontation mit dem Komplex der Überlieferung, gewonnen werden sollte.