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»Es gibt vielleicht keine Tage unserer Kindheit, die wir so voll erlebt haben wie jene, die wir glaubten verstreichen zu lassen, ohne sie zu erleben, jene nämlich, die wir mit einem Lieblingsbuch verbracht haben.« So beginnt der erste der drei Essays über die Geheimnisse und Faszination des Lesens, der unter dem Titel »Sur la lecture« erstmals 1905 in La Renaissance Latine erschien. Proust erinnert sich an Tage des Lesens im Kindheitsparadies Illiers und weitet seinen Aufsatz zu einer Argumentation über die Frage, ob und wie aus dem Umgang mit Literatur Literatur entsteht, ob und wie der Kritiker zum Dichter werden könne.
»Über den 'Stil' Flauberts«, erstmals 1920 in der Nouvelle Revue Francaise erschienen, ist eine scharfsinnige Analyse bestimmter stilistischer Eigenheiten Flauberts - nicht ohne Seitenhiebe gegen Seinte-Beuve und dessen für Proust indiskutable Einschätzungen zeitgenössischer Schriftsteller.
»Über Baudelaire« 1921 in der Nouvelle Revue Francaise erschienen, unterstreicht die Thematik der Homosexualität in Baudelaires Fleurs du mal - gewiß auch im Hinblick auf die bevorstehende Publikation von Sodome et Gomorrhe.
Info autore
Marcel Proust, geb. am 10. Juli 1871 in Auteuil, starb am 18. November 1922 in Paris. Sein siebenbändiges Romanwerk 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' ist zu einem Mythos der Moderne geworden. Eine Asthmaerkrankung beeinträchtigte schon früh Prousts Gesundheit. Noch während des Studiums und einer kurzen Tätigkeit an der Bibliothek Mazarine widmete er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten und einem nur vermeintlich müßigen Salonleben. Es erschienen Beiträge für Zeitschriften und die Übersetzungen zweier Bücher von John Ruskin. Nach dem Tod der über alles geliebten Mutter 1905, der ihn in eine tiefe Krise stürzte, machte Proust die Arbeit an seinem Roman zum einzigen Inhalt seiner Existenz. Sein hermetisch abgeschlossenes, mit Korkplatten ausgelegtes Arbeits- und Schlafzimmer ist legendär. 'In Swanns Welt', der erste Band von Prousts opus magnum, erschien 1913 auf Kosten des Autors im Verlag Grasset. Für den zweiten Band 'Im Schatten junger Mädchenblüte' wurde Proust 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die letzten Bände der Suche nach der verlorenen Zeit wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.
Riassunto
»Es gibt vielleicht keine Tage unserer Kindheit, die wir so voll erlebt haben wie jene, die wir glaubten verstreichen zu lassen, ohne sie zu erleben, jene nämlich, die wir mit einem Lieblingsbuch verbracht haben.« So beginnt der erste der drei Essays über die Geheimnisse und Faszination des Lesens, der unter dem Titel »Sur la lecture« erstmals 1905 in
La Renaissance Latine
erschien. Proust erinnert sich an Tage des Lesens im Kindheitsparadies Illiers und weitet seinen Aufsatz zu einer Argumentation über die Frage, ob und wie aus dem Umgang mit Literatur Literatur entsteht, ob und wie der Kritiker zum Dichter werden könne.
»Über den ›Stil‹ Flauberts«, erstmals 1920 in der
Nouvelle Revue Francaise
erschienen, ist eine scharfsinnige Analyse bestimmter
stilistischer Eigenheiten Flauberts - nicht ohne Seitenhiebe
gegen Seinte-Beuve und dessen für Proust indiskutable
Einschätzungen zeitgenössischer Schriftsteller.
»Über Baudelaire« 1921 in der
Nouvelle Revue Francaise
erschienen, unterstreicht die Thematik der Homosexualität in Baudelaires
Fleurs du mal
- gewiß auch im Hinblick auf die bevorstehende Publikation von
Sodome et Gomorrhe
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