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Gemeinsam mit seiner Frau Hannah reiste Paul Tillich von Mai bis Juli 1960 nach Japan. Diese Reise wird nun erstmals detailliert dokumentiert. Ediert werden alle von Tillich in Japan gehaltenen Vorträge und Vorlesungen sowie seine Dialoge mit prominenten Buddhisten in Kyoto. In diversen japanischen Archiven haben sich die im Zusammenhang der Reise geschriebenen Briefe zwischen Tillich und seinen überaus großzügigen Gastgebern finden lassen. In einem ausführlichen "Report" hat Tillich selbst die These vertreten, dass durch die vielfältigen Erfahrungen in Japan sein Denken über das Verhältnis zwischen dem Christentum und anderen Religionen tiefgreifend verändert worden sei. In der Tat war Tillich von der ihm zunächst so fremden Kultur tief beeindruckt. In einer minutiösen Rekonstruktion von Tillichs dichtem Besuchsprogramm kann Tomoaki Fukai zeigen, dass Tillich ein außergewöhnlich wahrnehmungssensibler Gesprächspartner war und seinen japanischen Gastgebern mit großer Neugier begegnete. Tomoaki Fukai schildert zudem den politischen Kontext von Tillichs offiziellem Besuch und seine touristischen Ausflüge.
Info autore
Paul Tillich, geb. 1886 in Starzeddel im Kreis Guben, war evangelischer Theologe und Philosoph. Er lehrte von 1919-33 an verschiedenen deutschen Universitäten. Wegen seiner führenden Rolle beim 'Bund religiöser Sozialisten' wurde er 1933 suspendiert und emigrierte in die USA, wo er 1940 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Nachdem er zunächst am Union Theological Seminary in New York unterrichtet hatte, wechselte er 1955 an die Harvard University und war seit 1962 Professor an der Universität Chicago. Ebenfalls 1962 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er starb 1965 in Chicago.