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Dokument aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, einseitig bedruckt, Note: -, -, Sprache: Deutsch, Abstract: Der zu behandelnde Philosoph L. Annaeus Seneca (um 4 v.Chr, - 65 in Rom) war nicht nur Dichter, sondern ebenso Politiker und Naturforscher. Nachdem er in der südspanischen Stadt Corduba geboren worden war, sollte er in früher Jugend nach dem Willen seines ehrgeizigen Vaters die übliche Ausbildung als Anwalt und Rhetor erhalten. Sein Interesse galt jedoch der Philosophie, was ihn schließlich dazu bewegte, den Studiengang Philosophie einzuschlagen. Während seiner Studien begegnete er der stoischen Lehre, die ihn überaus begeisterte. Deren harten asketischen Grundsätze verschuldeten seinen zeitweise lebensgefährlichen Gesundheitszustand. Nach seiner Erholung trat er in die Dienste des Kaisers Claudius, fiel jedoch bei dessen Frau Messalina in Ungnade und wurde verbannt. Während seiner Verbannung betätigte er sich wissenschaftlich und poetisch. Nach seiner Rückkehr wurde er im Jahre 50 zumPrätor ernannt und beschäftigte sich maßgeblich mit der Erziehung des kaiserlichen Prinzen Nero. Als dieser mehr und mehr eine Schreckensherrschaft etablierte, zog Seneca sich zurück. Nero entfremdete sich immer mehr von Seneca, bis Nero ihn schließlich an der Pisonischen Verschwörung gegen sich im Jahre 65 bezichtigte und ihn zum Tode verurteilte. Seneca schnitt sich daraufhin seiner stoischen Lebenshaltung gemäß eigens die Pulsadern auf. In seinen Schriften vertritt der Philosoph die stoischen Ansichten des sich Abwendens von weltlichen Gütern hin zur Weisheit und geistigen Ethik. Das durch Palastkämpfe, Verschwörungsversuche und politische Morde geprägte Zeitalter verbreitete eine Atmosphäre von Angst und Terror. Dies verlangte von den Menschen eine moralische Festigung gegen die äußeren Bedrohungen, gleich einer stoischen Lebenshaltung. SeineWerke enthalten auch praktische Ratschläge für die Bewältigung der Alltagsprobleme. Er schrieb Prosaarbeiten aller Art, 124 Moralische Briefe ( Epistulae Morales ad Lucilium ) und mehrere philosophische Abhandlungen, wie Von der Unerschütterlichkeit des Weisen ( De Constantia Sapientis ) oder Vom glücklichen Leben ( De Vita Beata ). Ebenso bearbeitete er griechische Tragödien, wie Medea , Ödipus oder Agamemnon in sehr freier Form.