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Das 18. Jahrhundert kann als das Jahrhundert des Briefs bezeichnet werden, was sich im literarischen Bereich am Siegeszug der neuen Gattung des Briefromans ablesen lässt. Dieser Band über die Korrespondenz Heinrich von Kleists und einiger seiner Zeitgenossen (Jean Paul, Karl August Varnhagen, Rahel Levin, Karoline Günderrode u.a.) macht die Zeit um 1800 als Schnittpunkt unterschiedlicher Briefkulturen lebendig: eine Zeit, in der barocke Konversationskultur auf bürgerlich-aufklärerische Kommunikation, höfische Verstellung auf empfindsame Authentizität und frühneuzeitliche Rhetorik auf romantische Ästhetik trifft.
Sommario
Siglen
Danksagung
Zdzislaw Pietrzyk: Grusswort. zur Eröffnung der Ausstellung
'Heinrich von Kleist und die Briefkultur seiner Zeit' in der
Biblioteka Jagiellonska, Krakau 28.9.-28.10
Ingo Breuer, Katarzyna Jastal, Pawel Zarychta: Einleitung.
Heinrich von Kleist und die Briefkultur um
Maria Klanska: Kleist in Krakau. Rezeption in Wissenschaft,
Literatur und auf dem Theater
Monika Jaglarz: Die Autographen Heinrich von Kleists in der Jagiellonen-Bibliothek in Krakau
Klaus Müller-Salget: Probleme der Edition und der Kommentierung von Kleists Briefen
Caroline Socha: Kritische Briefausgaben als editorische Herausforderung
Barbara Gribnitz: 'Meine theuerste Ulrike'. Heinrich von Kleist an Ulrike von Kleist. Spuren ihrer Briefbeziehung
Anne Fleig: Vertrauensbildung? Heinrich von Kleists Briefe an seine Verlobte Wilhelmine von Zenge
Katarzyna Jastal: 'Ich kenne die Masse, die ich vor mir habe ...'.
Zur Pädagogik in Kleists Brautbriefen
Nadja Müller: Politik, Selbstsorge und Gender. Heinrich von Kleist in seinen Brautbriefen
Anna Busch: Verlegerbriefe. Heinrich von Kleist und die Bedingungen der Gattung
Ingo Breuer: Reisebriefe und Gartenkünste. Vorüberlegungen zu Heinrich von Kleists 'Ideenmagazin'
Inka Kording: 'Wie die Mäuse, die man aus Apfelkernen scheidet'.
Kleists Rezeption von Christoph Martin Wielands Gandalin oder Liebe um Liebe
Anna Castelli: Fiktive Briefe in den Berliner Abendblättern.
Kleist, die 'Zuschrift eines Predigers' und die Quinen-Lotterie
Leonhard Herrmann: Sprechen von den Grenzen der Sprache.
Zur Funktion von Briefen im Erzählwerk Heinrich von Kleists
Marie Isabel Schlinzig: Heinrich von Kleists und Henriette Vogels
Abschiedsbriefe im Spiegel der Konventionen letzten Schreibens um Martin Roussel: Kleists Briefe und Tod
Ursula Kiermeier: Die dunkle Süße des Todes. Heinrich von Kleist und Henriette Vogel als romantische Freitod-Ikonen bei Stefan Chwin
Jadwiga Kita-Huber: 'Im ewigen Dakapo der Zeit'. Jean Pauls Briefwechsel mit Emilie von Berlepsch als Beitrag zur Liebesbriefkultur um
Hans Esselborn: Jean Pauls frühe Briefe an Verleger.
Eine Alternative zum empfindsamen Briefdiskurs
Antje Arnold: 'Original-Geschichte' und 'Buch des Andenkens'.
Rahel Levin Varnhagens Briefe
Pawel Zarychta: 'Ich würde anwesend schweigen'. Zur Poetik des
Trauerbriefs nach 1800 am Beispiel der Briefe Rahel und
Karl August Varnhagens an Rosa Maria und David Assing
Yvonne Delhey: 'Auch die wahrsten Briefe sind meiner Ansicht nach nur Leichen'. Die Briefe der Karoline von Günderrode
Verzeichnis der Exponate / Abbildungsverzeichnis.
'Heinrich von Kleist und die Briefkultur seiner Zeit'. Ausstellung in der Biblioteka Jagiellonska, Krakau 28.9.-28.10
Bildtafeln
Ingo Breuer: Bilder einer Ausstellung. Erläuterungen zu den Bildtafeln
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Info autore
Ingo Breuer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln.
Pawel Zarychta ist Assistent am Fachbereich Deutsche Sprache und Literatur der Jagiellonen-Universität Krakau und freiberuflicher Übersetzer.
Riassunto
Das 18. Jahrhundert kann als das Jahrhundert des Briefs bezeichnet werden, was sich im literarischen Bereich am Siegeszug der neuen Gattung des Briefromans ablesen lässt. Dieser Band über die Korrespondenz Heinrich von Kleists und einiger seiner Zeitgenossen (Jean Paul, Karl August Varnhagen, Rahel Levin, Karoline Günderrode u.a.) macht die Zeit um 1800 als Schnittpunkt unterschiedlicher Briefkulturen lebendig: eine Zeit, in der barocke Konversationskultur auf bürgerlich-aufklärerische Kommunikation, höfische Verstellung auf empfindsame Authentizität und frühneuzeitliche Rhetorik auf romantische Ästhetik trifft.