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Max Webers Soziologie erfreut sich einer nach wie vor ungebrochenen Aktualität. Anders als von Jürgen Habermas behauptet, zeigt sein Begriff des sozialen Handelns systematische Lösungsmöglichkeiten auf, um die metatheoretische Fragestellung einer stark methodologisch- individualistischen Begriffsstrategie zu Gunsten einer rein mikrofundierten Sozialtheorie positiv zu beantworten.
Max Weber und Jürgen Habermas gelten als zwei Klassiker der Soziologie. Umso spannender stellt sich Habermas Weberinterpretation dar. In dieser nimmt er Weber als einen Ausgangspunkt für die Exposition seines Begriffs des kommunikativen Handelns. Sprache begreift er als ein Kommunikationsmedium, das den Handelnden zur Koordinierung ihrer Handlungspläne diene. Dabei vernachlässigt er, dass Weber gerade nicht das zweckrationale Handeln privilegiert hat. Habermas unterläuft deshalb ein systematisch-theoretischer Fehler bei der Komposition seiner Theorie. Dieser setzt sich in der versuchten metatheoretischen Synthese von Handlungs- und Systemtheorie derart fort, dass eine sozialtheoretische Neuinterpretation des soziologischen Erklärungsmodells bei Weber notwendig wird. Auf diese Weise lässt sich der handlungstheoretische, auf einem methodologischen Individualismus beruhende Bezug deutlich stärken und Webers Soziologie als nach wie vor erkenntnisförderlich ausweisen.