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ich haben ein sessel / stehn JANDL groß hinten drauf / wenn ich mal nicht wissen / sein ich's oder sein ich's nicht / ich mich nur hinsetzen müssen / und warten bis von hinten wer / kommen und mir's flüstern»if anything, my poems are my biography«, schreibt Ernst Jandl 1967 in einer kleinen Notiz aus dem Nachlass. Und ja, selbst dort, wo Jandl politisch ist (man denke an das berühmte »wien : heldenplatz«), aber auch in seinen experimentellen Gedichten (»thechdthen jahr thüdothdbahnhof«), ist er immer auch existenziell. In diesem Sinne ist diese Auswahl aus seinem Werk eine Art dichterische Autobiographie. Sie umfasst gut 40 Jahre seines Schaf- fens, von Anfang der 1950er bis in die 90er Jahre, darunter neben Klassikern auch Texte, die hier zum ersten Mal abgedruckt sind. Wer Jandl, etwa aus Anlass seines 100. Geburtstages, noch einmal neu liest, wird erkennen, die heimlichste Provinz von Weltliteratur ist das eigene Ich.
Info autore
Ernst Jandl, geb. 1.8.1925 in Wien, Studium der Germanistik und Anglistik, Promotion 1950, langjährige Tätigkeit als Gymnasiallehrer, lebte in Wien. Seit 1954 Freundschaft und Zusammenarbeit mit Friederike Mayröcker. Er erhielt unzählige literarische Auszeichnungen, darunter den Peter-Huchel-Preis (1990), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1990), den Kleist-Preis (1993), den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (1995) sowie den Georg-Büchner-Preis (1984). Ernst Jandl ist im Jahr 2000 gestorben.
Bernhard Fetz geboren 1963, ist Direktor des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und Dozent am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Klaus Siblewski, geboren 1950 in Frankfurt am Main, lebt in Holzkirchen bei München. Er ist Verlagslektor, lehrt als Professor am Insitut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim und veranstaltet seit Jahren die Deutsche Lektorenkonferenz . Er hat u.a. die Werke von Ernst Jandl, Peter Härtling und Peter Turrini herausgegeben.
Riassunto
ich haben ein sessel / stehn JANDL groß hinten drauf / wenn ich mal nicht wissen / sein ich’s oder sein ich’s nicht / ich mich nur hinsetzen müssen / und warten bis von hinten wer / kommen und mir’s flüstern»if anything, my poems are my biography«, schreibt Ernst Jandl 1967 in einer kleinen Notiz aus dem Nachlass. Und ja, selbst dort, wo Jandl politisch ist (man denke an das berühmte »wien : heldenplatz«), aber auch in seinen experimentellen Gedichten (»thechdthen jahr thüdothdbahnhof«), ist er immer auch existenziell. In diesem Sinne ist diese Auswahl aus seinem Werk eine Art dichterische Autobiographie. Sie umfasst gut 40 Jahre seines Schaf- fens, von Anfang der 1950er bis in die 90er Jahre, darunter neben Klassikern auch Texte, die hier zum ersten Mal abgedruckt sind. Wer Jandl, etwa aus Anlass seines 100. Geburtstages, noch einmal neu liest, wird erkennen, die heimlichste Provinz von Weltliteratur ist das eigene Ich.