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Stifters Spätwerk "Der Nachsommer" ist ein stiller Roman, der seine Schönheit und Intensität vor allem in der Sprache und sanften Genauigkeit seiner Natur- und Personenschilderungen entfaltet. Auf einer Forschungsreise in die Alpen lernt der junge Geologe Heinrich Drendorf den alternden Freiherrn von Risach kennen, der ihm ein bedeutender Mentor in den entscheidenden Dingen des Lebens, der Kunst und der Wissenschaft wird. Tiefe Zuneigung empfindet Heinrich zu Natalie Tarona, der Tochter von Risachs Jugendfreundin Mathilde, der er auf Risachs Landgut begegnet. Ihr Glück besiegeln beide durch Heirat. Bewusst auf die Ehe verzichtet haben dagegen Mathilde und Risach, die sich im Alter erst wieder annähern und nun "in Glück und Stetigkeit gleichsam den Nachsommer ohne vorhergegangenen Sommer" leben.
Die vorliegende Ausgabe ist sorgfältig kommentiert und mit einem ausführlichen Nachwort versehen, das in Leben und Werk des großen österreichischen Schriftstellers einführt.
Info autore
Adalbert Stifter, geb. 1805 in Oberplan/Böhmerwald), war der Sohn eines Leinewebers und Flachshändlers. Nach der Gymnasiumszeit im Benediktinerstift Kremsmünster studierte er ab 1826 die Rechte in Wien, ohne aber eine Schlußprüfung zu absolvieren. In den 1830er Jahren bewarb er sich mehrmals erfolglos um Anstellungen als Lehrer und verdiente dann seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer. Nachdem ihm 1840 die Veröffentlichung der Erzählungen 'Der Condor' und 'Feldblumen' erste Erfolge gebracht hatte, lebte er bis 1850 als freier Schriftsteller. Nach den Märzunruhen von 1848 in Wien zog sich Stifter nach Linz zurück, wurde zum Schulrat ernannt, 1853 von der "Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst und historischen Denkmale" zum Konservator für Oberösterreich bestellt.§1865 trat Stifter, wohl seit 1863 unheilbar erkrankt, durch lästige Verwaltungsarbeit und finanzielle Bedrängnis verbittert, in den Ruhestand. Nach einem Selbstmordversuch starb er 1868 in Linz.
