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Wolfgang Rihm (Jahrgang 1952) gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten europäischen Komponisten Neuer Musik der letzten 30 Jahre. An seinem Werk haben sich vielfach grundlegende Diskussionen zum Stand zeitgenössischer Musik entzündet, wozu auch die umfangreichen theoretischen Schriften des Komponisten einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Sein ¿uvre umfasst auf bemerkenswerte Weise verschiedenste Gattungs- und Besetzungsbereiche, so dass er als einer der wenigen "Universalisten" innerhalb der aktuellen Szene gelten darf.
Dementsprechend widmet sich der vorliegende Sonderband der Reihe Musik-Konzepte in drei Sektionen: "Musikanschauung", "Instrumentalmusik" und "Musiktheater und Lied" exemplarisch dem gesamten Schaffen von Wolfgang Rihm. Dabei stehen sowohl strukturanalytische wie allgemein ästhetische und hermeneutische Perspektiven ¿ je nach Maßgabe der verschiedenen Gegenstandsbereiche ¿ im Zentrum der Untersuchungen. Auch zeitlich wird ein weiter Bogen von den Stücken der frühen siebziger Jahre bis in die unmittelbare Gegenwart gespannt.
Hintergrund der Texte war ein internationales Symposium in Salzburg, das von der Sommerakademie der Universität Mozarteum veranstaltet wurde.
Sommario
- Vorwort
- Josef Häusler: Wolfgang Rihm - Grundzüge und Schaffensphasen
- Jürg Stenzl: Wolfgang Rihm und Luigi Nono
- Nike Wagner: "Drin-Sein als Rettung von dem In-Sein". Zu den Texten von Rihm
- Siegfried Mauser: Vom Modell zum Prozess. Zur Entwicklung der Klavierstücke Wolfgang Rihms
- Wilhelm Killmayer: Klangstrukturen bei Hölderlin und in Wolfgang Rihms "Klavierstück 6 'Bagatellen'"
- Ulrich Dibelius: Zwischen Obsession und Obstruktion. Zu den Streichquartetten von Wolfgang Rihm
- Rudolf Frisius: Wandlungen des musikalischen Denkens über Form und Struktur im Spiegel der Musik von Wolfgang Rihm. Überlegungen am Beispiel von "Chiffre I"
- Dieter Rexroth: Werk und Titel bei Wolfgang Rihm
- Thomas Schäfer: anwesend / abgekehrt. Notizen zu Wolfgang Rihms Komponieren der 1970er Jahre mit Blick auf Gustav Mahler
- Joachim Brügge: Wolfgang Rihm, "Vers une symphonie fleuve I-V" (1995-2000). Fragen zu formalen, gattungsspezifischen und ästhetischen Aspekten
- Reinhold Brinkmann: "... wie Wolken um die Zeit legt ...". Über Intertextualität in Rihms "Hölderlin-Fragmenten"
- Ivanka Stoianova: Rihm und Artaud: das Musik-Theater der Grausamkeit
- Abstracts
- Bibliografische Hinweise
- Zeittafel
- Autorinnen und Autoren
Info autore
Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.
Heinz-Klaus Metzger, 1932-2009, aufgewachsen in Konstanz und Dortmund, eisterschüler bei Carl Seemann in Freiburg, studierte bei Max Deutsch i Paris und bei Rudolf Kolisch und Hans Leygraf in Darmstadt. Theodor W. Adorno wurde für ihn zum zentralen geistigen Einfluß. Metzger avancierte zum wichtigsten Theoretiker der seriellen Bewegung und trug maßgeblich dazu bei, John Cage in Europa durchzusetzen. 1969 Gründung des Ensembla Musica Negativa (mit Rainer Riehn). 1977-2003 Herausgabe der Reihe "Musik-Konzepte", danach "querstand. musikalische konzepte".