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Anläßlich der Fußballweltmeisterschaft fragte man seitens des Land Baden-Württemberg Tilman Osterwold, ob er nicht im Team mit jungen WissenschaftlerInnen und StudentInnen das Wagnis einer Großen Landesausstellung eingehen wolle. Denn der einstmalige Direktor des Württembergischen Kunstvereins in Stuttgart (1973-1993), der heute als Künstlerischer Leiter für die Planung und Realisierung der Sammlungspräsentation sowie der Wechselausstellungen im Zentrum Paul Klee in Bern verantwortlich zeichnet, kennt die vielfältigen Sammlungsbestände, die der deutsche Südwesten beheimatet.
Hier tun sich unglaubliche Ressourcen - wahre Wunderkammern - auf, ob nun in naturkundlichen, kunsthistorischen, akademischen, zeitgenössischen, technischen oder privaten Sammlungen, und Tilman Osterwold hat mit seinem Team auf ungewöhnliche Weise einen universalistischen Anspruch der zeitgenössischen Kunst mit den verschiedensten musealen HIntergründen zu verknüpfen gewußt, bis hin zur Anwendung kulturhistorisch inspirierter Fragestellungen an die Wahrnehmung. Dabei lautet seine Ausgangsthese zugespitzt, zentrale urbane Plätze verbinden Menschen verschiedenster Herkunft und Altersstufen, wobei »Kunstwerke einen ortsgebundenen, kommunikativ ausgerichteten Gegenwartsbezug beinhalten. Ihre Einbindung in temporäre Entwicklungen, regionale Strukturen, rituelle, klerikale oder profane Funktionen, gesellschaftliche oder politische Bindungen und Verantwortungen differenziert die Sinnfragen von Kunst. Auch die autonome, museale Orientierung der Kunst, wie wir sie heute und vorwiegend aus den letzten beiden Jahrhunderten kennen, bleibt trotz individuell und subjektiv motivierter Originalität an zeitgeschichtliche Zusammenhänge, stilistische Affinitäten und regionale Umfelder gebunden. Zeit und Ort bilden den Ursprungskontext der Kunst.«