Ulteriori informazioni
Mit großer Emotionalität wird in vielen Ländern die Debatte um einen möglichen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union geführt. Bevor im Dezember 2004 die EU-Regierungschefs darüber entscheiden, wann die konkreten Aufnahmeverhandlungen beginnen sollen, ist auch in Deutschland mit einer kontroversen Auseinandersetzung zu rechnen, in der alte Vorurteile bedient und neue Ängste geschürt werden. Dem setzt der Türkei-Experte Jürgen Gottschlich, der das Land seit über 20 Jahren bereist und seit über fünf Jahren dort lebt, eine kenntnisreiche Schilderung der tatsächlichen Verhältnisse entgegen. Er ist in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen der Frage nachgegangen, was eine engere Kooperation für beide Seiten bedeuten kann. So porträtiert er die Anhänger des Staatsgründers Kemal Atatürk, die darauf achten, dass der 1923 eingeschlagene Weg einer Trennung von Staat und Religion beibehalten wird, genauso wie den islamisch geprägten Staatspräsidenten Erdogan, der für eine moderne Türkei mit europäischen Grundsätzen eintritt. Behandelt werden die Rolle der Frau, die Situation der Menschenrechte, die Lebensbedingungen der Kurden, der wirtschaftliche Alltag. Die außenpolitischen Perspektiven der friedlichen Integration eines islamischen Landes in die europäische Gemeinschaft werden als Chance dargestellt und als Antwort auf den vorgeblich unausweichlichen Kampf der Kulturen gegeneinander. Eine Chronik der europäisch-türkischen Beziehungen in den letzten 500 Jahren komplettiert diesen kenntnisreichen Reportageband.
Info autore
Jürgen Gottschlich, geboren 1954, Studium der Philosophie und Publizistik in Berlin; 1979 Mitbegründer der taz, bis 1993 dort als Journalist tätig, vor allem in der Außenpolitik, zuletzt als stellvertretender Chefredakteur; ab 1980 regelmäßig Reportagereisen.
Riassunto
Mit großer Emotionalität wird in vielen Ländern die Debatte um einen möglichen Beitritt der Türkei zur EU geführt. Dabei werden auch alte Vorurteile bedient und neue Ängste geschürt. Dem setzt der Türkei-Experte Jürgen Gottschlich seine kenntnisreiche Schilderung der tatsächlichen Verhältnisse entgegen. Er ist in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen der Frage nachgegangen, was eine engere Kooperation für beide Seiten bedeuten kann. So porträtiert er die Anhänger des Staatsgründers Kemal Atatürk genauso wie den islamisch geprägten Staatspräsidenten Erdogan. Die außenpolitischen Perspektiven der Integration eines islamischen Landes in die EU werden als Chance dargestellt und als Antwort auf den vorgeblich unausweichlichen Kampf der Kulturen.
Relazione
"Ein wichtiger Vorzug des Buches besteht darin, dass es den Zustand der türkischen Gesellschaft nicht akademisch-abstrakt beschreibt. Gottschlich hält sich an die Menschen, schildert ihre Ziele, Träume und Erwartungen." (Frank Grubitzsch, Sächsiche Zeitung, 6.7.04)
"Gottschlich untermauert die Ausnahmestellung der Türkei in der islamischenWelt an Hand von Porträts. Ein vollständiges Bild vermitteln diese mitHintergrund und großer Sympathie für das Land gespickten Beiträge nicht.Sie sind aber gut lesbar und zeigen einen Ausschnitt aus dem komplexenInnenleben des Landes." (Südwest Presse, 16.8.04)
"Ungeachtet von Bewertungsfeinheiten, über die Experten trefflich streiten können, ist Gottschlich ein farbiges Türkei-Kompendium gelungen. Wer durch das Gezerre um ein Datum für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zwischen Brüssel und Ankara neugierig auf türkische Politik, Kultur und Geschichte(n) geworden ist, wird hier gut bedient." (Dieter Bednarz, Spiegel special (Bücher 2004), September 2004)