Ulteriori informazioni
Bernd Freytag von Loringhoven kam als junger Generalstabschef Ende Juli 1944 nach dem Staatsstreich vom 20. Juli 1944 als Adjutant zum Heeresgeneralstabschef Guderian und nahm in dieser militärischen Funktion an den täglichen, geheimen Besprechungen der militärischen Lage im Führerhauptquartier teil. So verbrachte er die letzten neun Monate des Krieges in unmittelbarer Nähe des Diktators und erlebte während dieser Zeit nahezu alle Protagonisten des Regimes aus nächster Nähe: Göring und Keitel, Himmler und Bormann, Goebbels und Ribbentrop. Erst am 29. April, einen Tag vor dem Selbstmord Hitlers, erhielt Loringhoven die Erlaubnis, den Bunker zu verlassen, um General Wenck aus dem eingeschlossenen Berlin eine Botschaft zu überbringen. Loringhoven, der dem Regime fern stand, zeichnet ein schonungsloses Bild des von Krankheit und Verfall gezeichneten Hitler und schildert die Stimmung im Bunker und die zunehmende Lähmung der deutschen Führung, wobei sich Hitler zuletzt noch an groteske Hoffnungen auf Geheimwaffen und die Entsetzung Berlins durch die Armee Wenck klammerte - bis man sich Ende April darüber klar wurde, dass der Krieg verloren war.
Info autore
Bernd Freytag von Loringhoven, geboren 1914 in Arnesburg, Estland, ist einer der letzten Zeitzeugen aus der Zeit des Deutschen Reiches. Nachdem er 1943 aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen worden war, wurde er 1944 Adjutant bei den Generalen Heinz Guderian und Hans Krebs und nahm in der Zeit vom 23. Juli 1944 bis zum 29. April 1945 an den täglichen Lagebesprechungen im Führerhauptquartier teil. Nach dem Krieg war er General der Bundeswehr und stellvertretender Generalinspekteur, bis er 1973 im Range eines Generalleutnants aus dem Dienst ausschied.