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08.12. Re: Au au mein Schatz
Meine geliebte Tannie,
wenn Du Zeit und Geduld hast, meine Briefe seit Ende November zu lesen, dann wirst Du Dich gut in meine Lage versetzen können: Da ist ein Mann so weit weg von Dir und versucht zu helfen, dass sein Liebling zu ihm kommt. Die ganzen Schwierigkeiten deiner Situation kann er nur ahnen und er hat auch Angst um Dich. Deshalb versucht er, Ratschläge zu geben und Aufmunterungen zu schicken. Vielleicht waren diese ungeschickt, weil er befürchtet und sich ausgemalt hat, die Liebste will sich jetzt von ihm abwenden, von diesem Menschen, der aus seinem sicheren Hort nur unsinnige Vorschriften macht. Und vielleicht hat sie sich doch in einen Kasachen verliebt, oder in einen russischen Sportler, der jetzt für Kasachstan startet. (Es gibt etliche Beispiele! Ich verfolge den Wintersport ziemlich genau, wie Du vielleicht gelesen hast.)
Ganz die Hoffnung habe ich nie verloren, aber die Chancen auf ein gemeinsames Weihnachtsfest als so gering eingeschätzt, dass ich den gemeinsamen Weihnachtsbrief geändert habe. Auf gemeinsame Feiertage bin ich aber trotzdem vorbereitet, wie ich es auch geschrieben habe. Das wäre das größte und tollste Weihnachtsfest meines Lebens!
About the author
Mike Albus, geb. 1947 in Marbach/N., Arzt und Hochschullehrer im Ruhestand.
WEITERE BÜCHER VON MIKE ALBUS: »Von Liebe und Leben«, deutscher lyrik verlag (dlv) 2019, »Gedichte vom Lieben und Sein im Lauf eines Lebens«, deutscher lyrik verlag (dlv) 2021, »Gedichte und Gedanken«, deutscher lyrik verlag (dlv) 2023, die Marbach-Krimis des Autors »Cello«, Karin Fischer Verlag 2021, »Vierer mit und ohne Steuermann«, Karin Fischer Verlag 2021, »Neckar-Käpt’n«, Karin Fischer Verlag 2022 und »Brezelmuseum«, Karin Fischer Verlag 2023, sowie die beiden Bände dieser Reihe »TANNIE – Deutsch-russischer E-Mail-Austausch mit offenem Ende. Ein Zeitdokument mit Liebesgeschichte · Teil I – 2020/2021« und »Teil II – 2022/2023« , Karin Fischer Verlag 2025.Tatyana Plekhova, geb. 1965 in Ostberlin. Als Tochter eines russischen Offiziers verbrachte sie die ersten sechs Lebensjahre in Berlin. Nach Rückversetzung des Vaters in die UdSSR starben kurz hintereinander beide Elternteile und sie wuchs in einem Kinderheim auf, in welchem Sie bis zum Schulabschluss blieb. Nach einer Ausbildung als Psychologin arbeitete sie in verschiedenen Berufen und lebte zuletzt in Oblast Udmurtien in der Russischen Föderation.
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08.12. Re: Au au mein Schatz
Meine geliebte Tannie,
wenn Du Zeit und Geduld hast, meine Briefe seit Ende November zu lesen, dann wirst Du Dich gut in meine Lage versetzen können: Da ist ein Mann so weit weg von Dir und versucht zu helfen, dass sein Liebling zu ihm kommt. Die ganzen Schwierigkeiten deiner Situation kann er nur ahnen und er hat auch Angst um Dich. Deshalb versucht er, Ratschläge zu geben und Aufmunterungen zu schicken. Vielleicht waren diese ungeschickt, weil er befürchtet und sich ausgemalt hat, die Liebste will sich jetzt von ihm abwenden, von diesem Menschen, der aus seinem sicheren Hort nur unsinnige Vorschriften macht. Und vielleicht hat sie sich doch in einen Kasachen verliebt, oder in einen russischen Sportler, der jetzt für Kasachstan startet. (Es gibt etliche Beispiele! Ich verfolge den Wintersport ziemlich genau, wie Du vielleicht gelesen hast.)
Ganz die Hoffnung habe ich nie verloren, aber die Chancen auf ein gemeinsames Weihnachtsfest als so gering eingeschätzt, dass ich den gemeinsamen Weihnachtsbrief geändert habe. Auf gemeinsame Feiertage bin ich aber trotzdem vorbereitet, wie ich es auch geschrieben habe. Das wäre das größte und tollste Weihnachtsfest meines Lebens!